Vorerwartungen

Im Fokus des Testberichts steht dieses Mal ein gehobenes Mittelklassegerät, das Redmi Note 13 Pro 5G. Hierbei handelt es sich um das zweitstärkste Gerät der 13ten Redmi Note Reihe.

Auf dem Papier bietet das Gerät einen 200 MP-Sensor aus dem Hause Samsung bei der Hauptkamera, den Qualcomm Snapdragon 7s Gen 2 5G als Prozessor, sowie kabelgebundenes 67 Watt Laden als interessanteste Specs. Das liest sich erstmal vergleichbar mit dem Honor 90, welches ich in diesem Testbericht auch gelegentlich zum Vergleich heranziehen werde.

Das Gerät kam zu einer UVP von 400 € auf den Markt, konnte von mir mittlerweile aber für unter 240 € erstanden werden. Während ich die UVP als vollkommen überteuert ansah, machte der reduzierte Preis das Gerät für mich plötzlich zum Schnäpper.

Ob sich diese Voreinschätzung auszahlt, erfahren Sie in diesem Testbericht.

Verpackungsinhalt

Abgesehen von von der in diesem Jahr farblich anders designten Schutzhülle, bleibt Redmi seinem üblichen Verpackungsinhalt treu und verzichtet auf Einsparungen. Wir erhalten:

  • ein weißes USB-A auf USB-C Daten- und Ladekabel,
  • Sim-Eject-Tool,
  • Quickstart Guide und Sicherheitsinformationen in 14 Sprachen, darunter Deutsch,
  • europäisches 67 Watt Netzteil (entspricht der maximalen Ladeleistung),
  • schwarze und undurchsichtige Silikonschutzhülle,
  • eine auf dem Gerät vorher angebrachte Schutzfolie.

Somit gibt es auch im Jahr 2024 kaum einen Hersteller, der mit den Marken Xiaomis hier konkurrieren kann.

Design und Verarbeitung

Xiaomis Tochtermarke setzt beim Redmi Note 13 Pro 5G auf ein kantiges Design mit einem planen Display. Die Maße des Geräts erreichen 160,9 mm x 74,0 mm x 7,9 mm (11,7 mm am Kameramodul), bei einem Gewicht von 190 g (inklusive Simkarte).

Das Gerät liegt mir in Aurora Purple vor. Das entspricht einem weißen Farbton mit leicht fliederfarbenen Farbeffekten. Alternativ bekommt man das Gerät auch in einem schwarzen, blauen oder grünen Farbton. Preisliche Unterschiede bzgl. der Farbauswahl konnte ich nicht feststellen. Xiaomi gibt an, dass die Rückseite des Geräts aus Glas besteht. Selbiges fühlt sich in meinen Augen aber nicht so wertig an, wie ich das bei anderen Geräten wahrnehme. Und auch wenn die Rückseite eines Honor 90 von anderen Testern als Kunststoff angesehen wird, so fühlt sich dieses wertiger an.  Immerhin ist es aber wirklich fingerabdruckresistent. Der Rahmen besteht aus Kunststoff.

Auf der rechten Seite finden wir die Lautstärkewippe und die Power-Taste. Beide sind aus Kunststoff und haben einen sehr guten Druckpunkt. Die linke Seite ist clean. Am unteren Ende finden wir den Simschlitten, ein Mikrofon, einen USB-C 2.0 Ausgang und einen der beiden Stereolautsprecher. Am oberen Ende gibt es einen 3,5 mm Klinkenanschluss, den zweiten Stereospeaker, ein weiteres Mikrofon und den Infrarotport.

Hoch punkten kann das Redmi Note 13 Pro 5G mit seinen fast nicht vorhandenen Bildschirmrändern. Ohne eine Curved-Display habe ich das in dieser Preiskategorie bislang noch nicht erlebt. Das ist in dieser Kategorie das wirkliche Highlight.

Das Display besteht aus planen Gorilla Glass Victus. Das Gerät ist nach IP54 gegen Staub und Wasser geschützt. Das bedeutet: Es besteht ein Schutz vor Spritzwasser aus allen Richtungen.

Entsperrmechanismen

  • Codes: Ja
  • Fingerabdrucksensor: Ja (unter dem Display)
  • Face-Unlock: Ja

Die Mechanismen funktionieren entsprechend der verbauten Hardware in passender Geschwindigkeit und operieren zuverlässig. Hier bin ich vollkommen zufrieden.

Display

Im Redmi Note 13 Pro 5G wurde ein 6,67″ großes AMOLED-Panel im 20:9-Format, mit einer maximalen Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, die sich jedoch nicht adaptiv einstellen lässt. Es löst mit 1.220 x 2.712 Pixeln auf und kommt eine Pixeldichte von 447 ppi.

Im Graustufentest des Antutu Benchmark lassen sich die Schwarz- und Weißwerte von 4-255 unterscheiden. Im Multitouch werden alle zehn Finger parallel erkannt. Als maximale Helligkeit konnte ich 736 Lux messen. Damit erreichen wir nicht ganz das Niveau eines Honor 90, spielen aber meiner Erinnerung nach, in der Top 5 der hier getesteten Geräte mit.

Zusammengefasst ist das Display aber ein Highlight dieses Geräts.

Software

Zum Zeitpunkt des Tests (27.09.2024) arbeitet das Redmi Note 13 Pro 5G auf Android 14 Basis, mit einem Sicherheitspatch vom 1. Juni 2024. Für das Gerät wird eine Updategarantie für drei Android Versionen, sowie vier Jahre Sicherheitsupdates gegeben. Als Benutzeroberfläche setzt Xiaomi hier auf HyperOS in der Version 1.0.14.0.

HyperOS liefert eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten. Daher mag ich die Software. Leider müssen wir auch in diesem Gerät Werbung in der Systemsoftware tolerieren. Ebenso wird auf dem Gerät im Vorwege diverse Bloatware installiert.

Das DRM Widevine Level liegt auf L1, wodurch sich Filme über Netflix oder Prime Video in FullHD oder 4k streamen lassen.

Die Google Services funktionieren hier uneingeschränkt. Der Google Play Store ist zertifiziert.

Performance

Im Redmi Note 13 Pro 5G wird als Prozessor ein Snapdragon 7s Gen 2 5G aus dem Hause Qualcomm verbaut. Ihm zur Seite stehen 8 GB LPDDR4X-RAM.

In den Benchmark-Scores erreicht das Gerät die folgenden Werte und Platzierungen:

  • Geekbench 5: Single Core 796 (8. von 67), Multi Core 3.001 (4. von 67)
  • Geekbench 6: Single Core 1.026 (8. von 16), Multi Core 2.984 (7. von 16)
  • Antutu 10: 589.521 (10. von 27)

Die Alltagsperformance des Geräts ist gut. Mehr brauche ich persönlich wirklich nicht. Lediglich bei der Nutzung von Amazon Photos hakt das Gerät ein wenig. Das ist meiner Meinung aber ein Softwareproblem und hatte ich bereits bei anderen Geräten. Eine konkrete Erklärung hierfür habe ich nicht.

Verglichen mit einem Poco M6 Pro merkt man den Gewinn an Performance aber durchaus.

Lautsprecher

Sehr überzeugend zeigen sich auch die verbauten Stereolautsprecher. Diese haben eine vollen Klang und werden dazu noch wirklich sehr laut. Als maximale Lautstärke konnte ich 103,8 dBa messen. Selbst bei maximaler Lautstärke blechern sie kaum. Das ist deutlich besser, als bei Huawei bzw. konkret im Honor 90.

Die Telefoniequalität ist normal und vergleichbar mit anderen Mitbewerbern.

Der 3,5 mm Klinkenausgang bietet eine ordentliche Lautstärke, die mir bei etwa 60 % der maximalen Lautstärke zu laut wird.

Im System finden wir acht vordefinierte Equalizereinstellungen und können diese auch manuell steuern. Die früher vordefinierten Einstellungen für verschiedene Kopfhörermodelle des Herstellers finden wir unter HyperOS nicht mehr.

Kameras

Im Redmi Note 13 Pro 5G ist auf der Rückseite ein Triple Kamera Setup verbaut. Wir haben eine 200 MP Hauptlinse (Samsung HP3, ƒ/1.7) mit optische Bildstabilisierung für Videoaufnahmen, eine 8 MP Ultraweitwinkellinse (unbekannt. f/2.2) und eine 2 MP Makrolinse (unbekannt, f/2.4). Auf der Frontseite ist ein 16 MP Sensor (unbekannt, f/2.45) verbaut.


Die Kamera erreicht dabei, bei gutem Licht, durchaus das Niveau des Honor 90, das auf den gleichen Sensor setzt und ist im Lowlight sogar besser optimiert. Durch den 200 MP Sensor kann man mit dem digitalem Zoom durchaus ganz nette Teleaufnahmen simulieren.


Etwas schwächer zeigt sich da die Ultraweitwinkellinse, die deutlich an Details verliert. Hier ist ein Honor 90, aber auch ein Google Pixel 6a oder ein Nothing Phone (1) besser aufgestellt. Im Gegensatz zu einem realme 11 Pro wird sie aber immer noch verbaut.

Die Makrolinse revolutioniert auch in diesem Gerät den Sektor nicht grundlegend. Ich gebe aber zu, mein erstes und einziges Bild erst beim Schreiben dieses Artikels geschossen zu haben.

Die Frontkamera liefert das, was Redmi auch in den vergangenen Jahren geboten hat. Damit kann man arbeiten. Verglichen mit den Vorjahren nehme ich hier aber kaum Verbesserungen wahr. Vor allem aber ist ein Honor 90 hier merklich besser aufgestellt.

Videos lassen sich sowohl auf auf der Rückseite in maximal 4k mit 30 Fps, FullHD mit 60 Fps oder FullHD mit 30 Fps und OIS aufnehmen. Die Ultrweitwinkellinse ist auf FullHD und 30 Fps beschränkt. Auf der Frontkamera haben wir die Möglichkeit maximal mit FullHD und 60 Fps aufzunehmen, was nicht jedes Gerät in dieser Preiskategorie kann.

Der Autofokus funktioniert dabei schnell, die Klangqualität finde ich gut und die Farbdarstellung ist mit der Hauptkamera gelungen.

In der Summe liefert man vergleichbare Aufnahmen zum Honor 90, wobei man in Sachen Low-Light-Aufnahmen die Nase vorne hat, während Honor in Sachen Ultraweitwinkel und vor allem Frontkamera besser aufgestellt ist. Grundsätzlich kann man durch den 200 MP Sensor tatsächlich auf ein Teleobjektiv verzichten.

Akkuleistung

Jede Generation der Redmi Note Serie konnte bislang in der Kategorie Akkuleistung punkten, und so ist es auch im Jahr 2024 mit der 13, Reihe. Der Snapdragon 7s Gen 2 5G aus dem Hause Qualcomm in Kombination mit dem verbauten 5.100 mAh großen Akku kommt auch in diesem Jahr auf gute Laufzeiten.

Meine Messung mit AccuBattery ergab eine Screen-On-Zeit von 11h 10 min und einen kombinierten Verbrauch von 11d 9h. Dabei habe ich das Gerät als Testgerät mit adaptiver Helligkeit und eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz verwendet. Vor eigen Jahren waren das Zeiten, die die meisten Geräte bei 60 Hz geschafft haben. Für eine Stunde YouTube auf mittlerer Helligkeit und Lautstärke verbraucht das Gerät 4 %. Das ist Bestwert.

Das Gerät lässt sich mit maximal 67 Watt aufladen. Damit ist der Akku binnen 38 min von 0-100 % geladen. Kabelloses Laden ist jedoch nicht möglich.

Somit bleibt das Redmi Note 13 Pro 5G seinen Vorgängern in dieser Disziplin treu und liefert wieder exzellent ab.

Konnektivitäten

Das Redmi Note 13 Pro 5G ist LTE– und 5G-kompatibel mit den folgenden Bändern: 1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/26/28/32/34/38/39/40/41/66/77/78.

Das Gerät verfügt über einen Dualsimslot, wodurch sich zwei Nanosimkarten parallel nutzen lassen. Alternativ lässt sich auf eine eSim verwenden. Meine Version verfügt über einen internen Speicher von 256 GB, von denen per Werk 225 GB frei zur Verfügung stehen. Für die größere Speicherausbaustufe mit 12 GB RAM und 512 GB internem Speicher verlangt Xiaomi in der UVP einen Aufpreis von 50 €.

Der WLAN Empfang ist super und zeigt bis aufs Dach kaum Verlust in den Datenübertragungsraten.

Mit GPS Test konnte ich eine auf 3m genaue Position bestimmen. Dabei wurden 54 Satelliten gefunden und davon 40 für die Positionsbestimmung verwendet. Der Hardwarekompass funktionierte korrekt.

An übrigen Konnektivitäten haben wir: USB-C 2.0, Bluetooth 5.2 und NFC, wodurch man das Gerät zum kontaktlosen Zahlen verwenden kann und einen Infrarotport, wodurch man das Gerät z.B. als Fernbedienung für den Fernseher verwenden kann.

Preis- und Preisleistung

Im Juni habe ich das Redmi Note 13 Pro 5G für unter 240 € aus der EU importiert. Aktuell erzielt man in Deutschland Preise von unter 260 € und als Importgerät für bis zu unter 230 €.

Für diese Preise erhält man in diesem Gerät ein hervorragendes Preisleistungsverhältnis und liefert in quasi jeder Kategorie ab. Durchaus erreicht man in der Summe das Niveau eines Honor 90, mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Fazit

Das Redmi Note 13 Pro 5G ist aktuell in einer Preisregion angekommen, in der man sich keine Gedanken mehr über einen Kauf machen muss. Für 400 € zum Release war das freilich noch anders.

Das Gerät liefert in jeder Kategorie ab, ist vergleichbar mit einem Honor 90, nur eben günstiger.

Sollte mein Gerät in den kommenden Tagen vor dem Weiterverkauf runterfallen, wird dies mein neuer Daily Driver werden.