Vorerwartungen
Keine Serie wurde auf dieser Seite häufiger ins Auge gefasst, als die Redmi Note Serie, die ehemals noch unter dem Xiaomi Logo veröffentlicht wurde. Das Redmi Note 4 ist dabei das erste Gerät, das ich in der Hand hatte, während auf der erste Test des Redmi Note 8 der erste Testbericht der Serie ist, der bei Digitales für Einsteiger erschien. Das Redmi Note 12 4G wird aktuell von meinem Vater genutzt. Allgemein überzeugten die Geräte stets durch eine starke Akkuleistung und ein hervorragendes Preisleistungsverhältnis. Seit einigen Jahren bringt Redmi zu dieser Serie verschiedene Modelle heraus, wovon die hier vorgestellte 4G-Variante das einfachste Gerät darstellt.
Verglichen mit der 12er-Serie setzt die 13er-Serie nun auf einen 108 Megapixel Hauptsensor, hat wieder Stereolautsprecher an Bord und eine Glasrückseite. Außerdem ist der Fingerabdrucksensor in diesem Jahr unter das Display gewandert.
Preislich liegt das Gerät aber aktuell noch immer bei etwa 170 €, was natürlich deutlich mehr ist, als die zuletzt von meinem Vater gezahlten 90 € für die 12. Generation. Daher sind die 150 €, die ich gezahlt habe noch immer ein günstiger Preis für dieses Gerät.
Ob sich das Gerät nun schon für einen Preis von 150 € lohnt, erfahren Sie in diesem Bericht.
Verpackungsinhalt
Wie auch beim Redmi Note 13 Pro 5G, so bietet auch die 4G Variante den üblichen Verpackungsinhalt, mit der Ausnahme, dass die Schutzhülle auch hier schwarz und nicht, wie sonst immer, transparent ist. Dadurch sieht man zwar die Farbe des Geräts nicht, aber allgemein nehme ich sie wertiger war und habe sie im Testzeitraum auch durchgehend genutzt.
Insgesamt finden wir:
- ein weißes USB-A auf USB-C Daten- und Ladekabel,
- Sim-Eject-Tool,
- Quickstart Guide und Sicherheitsinformationen in 14 Sprachen, darunter Deutsch,
- europäisches 33 Watt Netzteil (entspricht der maximalen Ladeleistung),
- schwarze und undurchsichtige Silikonschutzhülle,
- eine auf dem Gerät vorher angebrachte Schutzfolie.
Das Design der Verpackung ist in den letzten Jahren immer gleich geblieben. Die Verpackung ist weiß und zeigt in diesem Jahr die schwarze Version des Geräts. Die Letter sind in Gold gestanzt und die Spezifikationen aufgeklebt. Im Vergleich zum Pro 5G erreicht man, ohne Frage, das exakt gleiche Niveau.
Verglichen mit Flagschiffen von Apple, Google oder Samsung ist der Verpackungsinhalt weiterhin vollständig und deutlich ausgeprägter, ohne jegliche Einschränkungen aufzuwarten.
Design und Verarbeitung
Wie auch beim Pro 5G, so setzt auch die einfach 4G-Vartiante auf ein kantiges Design mit einem planen Display.
Die Maße des Geräts erreichen 162,3 mm x 75,4 mm x 8,0 mm (11,3 mm am Kameramodul), bei einem Gewicht von 192 g (inklusive Simkarte).
Das Gerät liegt mir in Mint Green vor. Das entspricht einem hellen Grünton ohne besonderen Farbeffekten. Alternativ bekommt man das Gerät auch in einem schwarzen, oder blauem Farbton. Zu Beginn hatte ich den Eindruck, dass die vorliegende Farbvariante seltener im Angebot zur Verfügung stand, mittlerweile hat sich das aber egalisiert. Ich finde die Farbe aber recht fingerabdruckresistent.
Die Ränder sind in meinen Augen aus Kunststoff, die Rückseite aus Glas. Letzteres ist in der Preisklasse keine Selbstverständlichkeit, sondern eher als Stärke des Geräts anzusehen. Von der Haptik gibt es kaum Unterschiede zur Pro 5G-Variante, bis darauf, dass sieh die teurere Variante rauer anfasst. Zudem wirkt der Vibrationsmotor dort qualitativ hochwertiger.
Auf der rechten Seite finden wir die Lautstärkewippe und die Power-Taste. Beide sind aus Kunststoff und haben einen sehr guten Druckpunkt. Die linke Seite ist clean. Am unteren Ende finden wir den Simschlitten, ein Mikrofon, einen USB-C-Ausgang und einen der beiden Stereolautsprecher. Am oberen Ende gibt es einen 3,5 mm Klinkenanschluss, den zweiten Stereospeaker, einen Infrarotport und ein weiteres Mikrofon.
Die Bildschirmränder sind zwar größer, als bei seinem großen Bruder. Verglichen mit einem deutlich teureren Nothing Phone (1) oder Xiaomi 13T hat aber auch die 4G Variante sehr kleine Ränder.
Das Display besteht aus planen Gorilla Glass 3, ist also schwächer ausgestattet, als der große Bruder und setzt nicht auf die neues Variante. Das Gerät ist nach IP54 gegen Staub und Wasser geschützt. Das bedeutet: Es besteht ein Schutz vor Spritzwasser aus allen Richtungen.
Entsperrmechanismen
- Codes: Ja
- Fingerabdrucksensor: Ja (unter dem Display)
- Face-Unlock: Ja
Die Mechanismen funktionieren entsprechend der verbauten Hardware in passender Geschwindigkeit und operieren zuverlässig. Im Vergleich zur Pro 5G Variante heißt das hier aber, dass es deutlich langsamer arbeitet. Reichen würde es mir aber immer noch.
Display
Im Redmi Note 13 4G wurde ein 6,67″ großes AMOLED-Panel im 20:9-Format, mit einer maximalen Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, die sich jedoch nicht adaptiv einstellen lässt. Es löst mit 1.080 x 2.400 Pixeln auf und kommt eine Pixeldichte von 395 ppi.
Im Graustufentest des Antutu Benchmark lassen sich die Schwarz- und Weißwerte von 3-255 unterscheiden. Im Multitouch werden alle zehn Finger parallel erkannt. Als maximale Helligkeit konnte ich 660,4 Lux messen. Der Hersteller wirbt mit 1.800 cd/m².
Für die Preisklasse ist das ein sehr ordentliches Display. Im Vergleich zum Vorgänger hat man sich in dieser starken Disziplin jedoch nicht weiterentwickelt.
Software
Zum Zeitpunkt des Tests (19. Oktober 2024) arbeitet das Redmi Note 13 4G auf Android 14 Basis, mit einem Sicherheitspatch vom 1. September 2024. Das Gerät soll Android Versionsupdates bis Android 16 erhalten, sowie Sicherheitsupdates bis 2027. Als Benutzeroberfläche setzt Xiaomi hier auf HyperOS in der Version 1.0.6.0.
HyperOS liefert eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten. Daher mag ich die Software. Leider wird auf dem Gerät im Vorwege diverse Bloatware installiert, die sich aber immerhin vollständig deinstallieren lässt.
Das DRM Widevine Level liegt auf L1, wodurch sich Filme über Netflix oder Prime Video in FullHD oder 4k streamen lassen.
Die Google Services funktionieren hier uneingeschränkt. Der Google Play Store ist zertifiziert.
Performance
Im Redmi Note 13 4G wird als Prozessor ein Snapdragon 685 aus dem Hause Qualcomm verbaut. Ihm zur Seite stehen 6 GB LPDDR4X-RAM. Wahlweise gibt es auch Versionen mit 8 GB Arbeitsspeicher. Bei gleichem internen Speicher liegt der Aufpreis nach UVP bei 30 €. Das ist zwar nicht viel, aber ich bezweifle, dass man da einen Unterschied bemerken wird.
In den Benchmarks-Scores erreicht das Gerät die folgenden Werte und Platzierungen:
- Geekbench 5: Single Core 434 (41. von 69), Multi Core 1.716 (34. von 69)
- Geekbench 6: Single Core 473 (13. von 18), Multi Core 1.471 (14. von 18)
- Antutu 10: 350.211 (20. von 29)
Rein von den Benchmarks her, merkt man keine Veränderung zum Vorgängermodell. In der Praxis finde ich es aber flüssiger als die Vorgängerversion bei meinem Vater. Ich vermute, das HyperOS hier einfach eine höheren Arbeitsspeicher benötigt.
Allgemein ist das Gerät sicher keine Rakete, aber im es reicht um Telefonie, Messenger, Surfen und einfache Android Spiele zu spielen. Hier mahne ich nochmal, dass man auch vor sieben Jahren schon Shooter auf dem Smartphone spielen konnte und das mit deutlich geringerer Performance.
Lautsprecher
Ein klares Plus gegenüber dem Vorgänger hat man mit den verbauten Stereolautsprechern. Zwar erreichen wir mit 101,0 dBa gemessener maximaler Lautstärke nicht ganz das Niveau des Pro 5G, aber kaum ein Gerät durchbricht überhaupt die 100 dBa Marke. Bis 80 % kommen wir dabei sogar ohne das übliche Geblecher aus.
Die Telefoniequalität ist normal und vergleichbar mit anderen Mitbewerbern.
Der 3,5 mm Klinkenausgang bietet eine ordentliche Lautstärke, die mir bei etwa 75 % der maximalen Lautstärke zu laut wird. Andere Geräte schaffen hier in meinen Augen aber mehr.
Im System finden wir acht vordefinierte Equalizereinstellungen und können diese auch manuell steuern. Die früher vordefinierten Einstellungen für verschiedene Kopfhörermodelle des Herstellers finden wir unter HyperOS nicht mehr.
Kameras
Im Redmi Note 13 4G ist auf der Rückseite ein Triple Kamera Setup verbaut. Wir haben eine 108 MP Hauptlinse (unbekannt, ƒ/1.8), eine 8 MP Ultraweitwinkellinse (unbekannt. f/2.2) und eine 2 MP Makrolinse (unbekannt, f/2.4). Auf der Frontseite ist ein 16 MP Sensor (unbekannt, f/2.45) verbaut.
Mit der Hauptkamera lassen sich ordentliche Aufnahmen erstellen. Im Vergleich zum Vorgänger haben wir einen Mehrwert beim digitalem Zoom, aber auch allgemein in der Fehlerquote der Aufnahmen, heißt jene Bilder, die unbrauchbar sind. Gegenüber der Pro 5G Version muss man aber Abstriche hinnehmen.
Lowlightaufnahmen wirken jedoch unnatürlich aufgehellt und verlieren deutlich an Details. Das ist aber nichts, was einen gesondert wundert. Allerdings schnitten anderer Geräte des Xiaomi Konzerns mit dem 108 MP Sensor im Lowlight deutlich besser ab. Was allerdings gut getroffen ist, sind die korrekten Farben bei guter Belichtung.
Wie bei allen Geräten, so kann auch hier der Ultraweitwinkel nicht das Niveau der Hauptkamera halten, insbesondere bei schwierigen Belichtungsverhältnissen. Hier kann ich gegenüber dem Vorgänger keine Verbesserung feststellen.
Gleiches gilt auch für die Makrolinse, die ich zunehmend für Blödsinn erachte, insbesondere, wenn man sich anschaut, was für Aufnahmen das Nubia Z11 Mini S bereits im Jahr 2017 mit der Hauptlinse erreichen konnte. Grundsätzlich löst das aber auch kein anderes Gerät mit so einer Linse besser.
Die Frontkamera erreicht ebenfalls das Niveau des Vorjahres. Leider habe ich aber kein anderes aktuelles Gerät der gleichen Preisklasse liegen, um dies genauer zu vergleichen. In der Regel sind die Xiaomi-Marken in diesem Preissektor aber besser aufgestellt, als die Mitbewerber.
Mit allen Linsen lassen sich Videos mit einer maximalen Auflösung von 1080p und einer maximalen Bildwiederholfrequenz von 30 Fps aufnehmen. Eine Möglichkeit der Bildstabilisierung gibt es nicht. Allgemein finde ich, dass der Fokus sehr schnell arbeitet.
In der Summe gibt es für einen Preis von unter 200 € wohl kaum ein Smartphone, dass eine vergleichbare Kameraperformance bieten wird. Zwar sehe ich kaum merkbare Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger, aber der war ja auch schon gut. Die größte Konkurrenz kommt da in meinen Augen aus dem gleichen Haus, den ein Poco M6 Pro bekommt man durchaus auch in Deutschland schon für unter 200 €, und das liefert deutlich bessere Bilder.
Akkuleistung
Jede Generation der Redmi Note Serie konnte bislang in der Kategorie Akkuleistung punkten, und da ist auch das Redmi Note 13 4G keine Ausnahme. Wo man dem Snapdragon 685 bei der Performance ein wenig mehr „Wums“ gewünscht hätte, so ist er dafür aber sehr energieeffizient.
Meine Messung mit AccuBattery ergab eine Screen-On-Zeit von fast zehn Stunde und einen kombinierten Verbrauch von 5d 19h. Dabei habe ich das Gerät als Testgerät mit adaptiver Helligkeit und eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz verwendet.
Für eine Stunde YouTube auf mittlerer Helligkeit und Lautstärke verbraucht das Gerät 6 %. Das ist ein guter Wert.
Das Gerät lässt sich mit maximal 33 Watt aufladen. Damit ist der Akku binnen 63 min von 0-100 % geladen. Kabelloses Laden ist jedoch nicht möglich.
Allgemein sind das gute Werte. Was jedoch wundert, ist die Tatsache, dass das Redmi Note 13 Pro 5G, trotz stärkerem Prozessor, auf bessere Werte kommt.
Konnektivitäten
Das Gerät ist LTE-fähig und kompatibel mit den folgenden Bändern: 1/3/5/7/8/20/26/28/38/40/41. Eine Kompatibilität zu 5G-Netzen ist nicht gegeben.
Das Gerät verfügt über einen Hybridslot, wodurch wir entweder zwei Nanosimkarten parallel nutzen können. Alternativ haben wir die Möglichkeit den Speicher per Micro-SD-Karte zu erweitern. Meine Version verfügt über einen internen Speicher von 128 GB, von denen per Werk 103,3 GB frei zur Verfügung stehen. Für die größere Speicherausbaustufe mit 8 GB RAM und 256 GB internem Speicher verlangt Xiaomi in der UVP einen Aufpreis von 50 €.
Keine brauchbaren Werte brachte mir mein WLAN-Test mit Speedtest ein. Zum einen war die Downloadrate nie höher als 10 % meiner maximalen Leistung, bei fast 100 % im Upload, zum anderen war mein Empfang auf dem Dach besser, als direkt vor dem Router.
Mit GPS Test konnte ich eine auf 3m genaue Position bestimmen. Dabei wurden 54 Satelliten gefunden und davon 40 für die Positionsbestimmung verwendet. Der Hardwarekompass funktionierte korrekt.
An übrigen Konnektivitäten haben wir: USB-C 2.0, Bluetooth 5.1 und NFC, wodurch man das Gerät zum kontaktlosen Zahlen verwenden kann und einen Infrarotport, wodurch man das Gerät z.B. als Fernbedienung für den Fernseher verwenden kann.
Preis- und Preisleistung
Aktuell erzielt man in Deutschland einen Preis von etwa 140,00 € und als Importgerät für unter 130 €. Die UVP lag bei 199,90 €. Selbst habe ich für das Testgerät noch 150 € gezahlt.
Damit sind wir mittlerweile in einen Preissegment angekommen, in dem sich das Gerät lohnt. Für unter 150 € wird man in meinen Augen kaum ein besseres Gerät erhalten.
Fazit
Wer für unter 200 € ein Smartphone sucht, der sollte das Redmi Note 13 4G ins Auge fassen. Wer das Gerät für unter 150 € im Angebot sieht, der kann eigentlich bedenkenlos zuschlagen, sieht man einmal von der Konkurrenz aus dem eigenen ab.
Denn ein Poco M6 Pro ist im Preis mittlerweile auf unter 180 € gefallen. Hie bekommen wir in Sachen Performance und Kamera noch einmal deutlich mehr geboten, so dass ich dafür den Aufpreis von 30 € zahlen würde. In meinen Augen sollte man bei einem Preisunterschied ab 40-50 € wieder das Redmi ins Auge fassen.