Vorerwartungen

Unser heutiger Testbericht widmet sich dem Motorola G42 4G. Für aktuell unter 130 € erhalten wir in diesem Paket den Snapdragon 680, ein 60 Hz AMOLED Panel, einen 5000 mAh großen Akku und einen 50 MP Sensor aus dem Hause Samsung.

Das Paket klingt also sehr nach dem des Redmi Note 11 oder des realme 9i. Der hier vorliegende Preis liegt aber aktuell unter denen der Mitbewerber. Wie sich Motorola im Vergleich zu den anderen Marken schlägt, erfahren Sie in diesem Testbericht.

Verpackungsinhalt

Motorola bietet für das G42 den folgenden Verpackungsinhalt:

  • USB-A auf USB-C Daten- und Ladekabel,
  • europäisches 20 Watt Netzteil,
  • Sim-Eject-Tool,
  • transparente Silikonschutzhülle,
  • Quick Start Guide und Sicherheitsinformationen in zwölf Sprachen, darunter auch Deutsch.

Der Karton gefällt mir vom Design: Während wir auf der Frontseite das Motorola Logo und die Spezifikation vorfinden, zeigt die Rückseite das Gerät in der mir vorliegenden Farbe Atlantic Green, sowie dessen Frontseite. Auch die Farbe des Kartons passt zum vorliegenden Gerät. Ich kann allerdings nicht beurteilen ob dies auch bei den anderen Farben der Fall ist.

Vergleichen wir den Verpackungsinhalt mit selbigen des Redmi Note 11 oder realme 9i, so fällt auf, dass hier die vorinstallierte Schutzfolie fehlt und das Netzteil nur 20 Watt Ausgangsleistung liefert. Obgleich hier der gleiche Prozessor, wie bei genannten Mitbewerbern verbaut ist, ist die Ladeleistung des Motorola G42 4G allerdings auf 18 Watt beschränkt. Das schwächere Netzteil muss man daher hier nicht kritisieren.

Design und Verarbeitung

Die Maße des Motorola G42 4G belaufen sich auf 159,9 mm x 73,2 mm x 8,0 mm (10,0 mm an der herausstehenden Kamera), bei einem Gewicht von 175 g (inklusive Simkarte). Diese Maße sind vergleichbar mit denen des Redmi Note 11. In Länge und Tiefe ist der Mitbewerber kompakter, das G42 dafür in Breite und Gewicht. Groß sind die Abweichungen aber nicht.

Auf der rechten Seite befinden sich die Power Taste (mit integriertem Fingerabdrucksensor) und die Lautstärkewippe. Die Tasten sind aus Kunststoff, haben aber einen guten Druckpunkt und sitzen fest im Gehäuse. Auf der linken Seite finden wir am oberen Ende den Simschlitten. An der Unterseite haben wir den USB-C-Ausgang, einen der beiden Stereolautsprecher und ein Mikrofon. Auf der oberen Seite haben wir ein weiteres Mikrofon, und einen 3,5 mm Klinkenanschluss. Wie beim realme 9i fungiert auch hier die Hörmuschel als zweiter Lautsprecher.

Rein von der Wertigkeit muss man sagen, dass Motorola den Trend zu mehr Kunststoff ebenfalls mitgeht. Dennoch habe ich das Gerät von seiner Form her gerne in der Hand. Die vorliegenden Farbe Atlantic Green (dunkles Grün) finde ich sehr gelungen. Die matte Rückseite zieht durch ihr Material zwar Fingerabdrücke an, allerdings fallen diese optisch kaum auf. Alternativ bekommt man das Gerät auch in Metallic Rose (Gold), die allerdings nicht immer mit rabattiert ist. Negativ sind mir einige Spaltmaße anufgefallen, die leicht durch Staub verdreckt werden können.

Das Gerät ist nach IP 52 Zertifizierung staub- und spritzwassergeschützt. Die Frontscheibe soll aus 2,5D Glas bestehen.

Im Rahmen des Testzeitraums blieb das Gerät frei von Kratzern, obgleich ich die Schutzhülle nicht verwendet habe.

Entsperrmechanismen

  • Codes: Ja
  • Fingerabdrucksensor: Ja (seitlich)
  • Face-Unlock: Ja

Die Geschwindigkeit aller Entsperrmechanismen ist in Ordnung, ohne rasant schnell (im Bezug auf den Prozessor) zu sein. Dafür funktionieren sie aber alle sehr zuverlässig, und es kommt zu keinen Fehleingaben.

Display

Das Motorola G42 4G setzt auf ein 6,4 Zoll großes AMOLED Panel mit einer maximalen Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Das Seitenverhältnis wird mit 20:9 angegeben.

Im Graustufentest des Antutu Benchmark lassen sich die Schwarzwerte ab 0, die Weißwerte bis 255 unterscheiden. Das hatte ich bislang noch nie bei irgendeinem Gerät, Im Multitouch werden alle zehn Finger parallel erkannt. Als maximale Helligkeit konnte ich 699,1 Lux messen. Das ist sogar mehr, als noch beim Redmi Note 11. Wie bei meinem Testbericht des Redmi Note 12 verweise ich auch hier darauf, dass dies unter Umständen auch an der neuen Version des Antutu Benchmarks liegen könnte.

Auch wenn wir hier keine erhöhte Bildwiederholfrequenz vorliegen haben, so bietet das Motorola G42 4G doch ein sehr schönes und helles Display, auf das man gerne schauen mag. Dies ist eine große Stärke des Geräts.

Software

Zum Zeitpunkt des Testberichts (6. August 2023) arbeitet das Motorola G42 4G auf Android 12 Basis mit einem Sicherheitspatch vom 1. Juni 2023. Das Gerät kommt mit Stock Android, ohne weitere Anpassungen. Hierfür verwendet Motorola die Moto App, mit der sich auch verschiedene Gesten einstellen lassen. Diese wird auch in die Einstellungen eingebettet.

Verglichen mit anderen chinesischen Herstellern ist auf dem G42 bei Motorola keine Bloatware vorinstalliert. Die Systemapps sind frei von Werbung.

Das DRM Widevine Level ist auf L1, wodurch sich Filme z.B. bei Netflix oder Amazon Prime Video, auch auf FullHD oder 4k streamen lassen.

Wir erhalten hier ein aufgeräumtes System, ohne Werbung und vergleichsweise aktuellem Sicherheitspatch. Kritik muss man lediglich dadurch über sich ergehen lassen, dass die Android Version nicht aktualisiert wurde und noch auf der 12. Generation ist.

Performance

Das Motorola G42 4G setzt als SOC auf den Snapdragon 680 aus dem Hause Qualcomm. Ihm zur Seite stehen 4 GB LPDDR4X RAM.

Bei den Benchmark Tests erreicht das Gerät im Antutu Benchmark in der Version 10.0.3 erreicht das Gerät 311.305 Punkte, was dem siebten Platz von bislang zwölf getesteten Geräten entspricht. Im Geekbench 5 erreicht das Gerät 376 Punkte im Single-Core und 1.574 Punkte im Multi-Core. Dies entspricht dem 32. Platz im Single-Core und dem 28. Platz im Multi-Core von bislang 52 getesteten Geräten.

Rein von der Performance her wirken das realme 9i und Redmi Note 11 durch die erhöhte Bildwiederholfrequenz performanter. Das realme 9i schneidet in den Benchmarks zudem besser ab, was dort für eine bessere Systemoptimierung spricht.

Grundsätzlich reicht die Performance aber vollkommen, um durch den Tag zu kommen und ist zudem merklich und nicht nur auf dem Papier höher, als z.B. beim Oscal C80.

Lautsprecher

Richtig positiv fallen in meinen Augen auch die Stereolautsprecher ins Gewicht. Dieses erreichen eine maximale Lautstärke von 94,0 dB(A) und blechern auch bei dieser Lautstärke kaum. Ein Redmi Note 12, das nur noch über einen Monolautsprecher verfügt, ist hier deutlich schwächer aufgestellt.

Auch die Telefoniequalität ist wirklich gut.

Der Kopfhörerausgang wird ordentlich laut und wird mir bei etwa 65 % zu laut.

Im System hat man die Möglichkeit, sich einen Equalizer für verschiedene Apps anzeigen zu lassen. Außerderm ist das Gerät Dolby Atmos-fähig.

Was man hier für 130 € an Lautsprechern bekommt, war zeitweise auch in 800 € Geräten nicht enthalten. Hier möchte ich ein großes Lob aussprechen.

Kameras

Hauptkamera

Das Motorola G42 4G verbaut auf der Rückseite ein Triple Kamera Setup. Wir haben eine 50 MP Hauptlinse (Samsung S5KJN1, ƒ/1.8), die wir auch aus dem Redmi Note 12, realme 9i oder Oscal C80 kennen, einen 8 MP Ultraweitwinkelsensor (unbekannt, f/2.2) und eine 2 MP Makrolinse (unbekannt, f/2.4). Auf der Frontseite ist ein 16 MP Sensor (unbekannt, f/2.4) verbaut.

Ultraweitwinkel

Rein von Liga her bekommen wir hier ein ähnliches Erlebnis, wie bei den Mitbewerbern angeboten. In der Summe sehe ich hier zwar Redmi vor Motorola, realme und dahinter das Oscal C80, aber groß ist der Unterschied nicht. Allgemein pusht Motorola die Farben ein wenig kräftiger, als dies bei Redmi der Fall ist. Das weiß mir durchaus zu gefallen, aber natürlicher wirkt die Unterfirma von Xiaomi hier dann doch. Diese Aussage lässt sich auch auf die Frontkamera übertragen. Portraitaufnahmen funktionieren zuverlässig, auch ohne entsprechende Linsen.

Makrokamera

Bzgl. der Ultraweitwinkellinse sei hier erwähnt, dass Motorola einen größeren Winkel ablichtet, als die meiste Konkurrenz. Bei der Makrolinse finde ich, dass hier der Fokus häufiger getroffen wird, als bei vielen Mitbewerbern.

Videos lassen sich auf allen Linsen aufnehmen. Da ich keine Möglichkeit der Einstellung gefunden habe, gehe ich davon aus, dass dies stets und 1080p mit 30 Fps getan wird. Wie bei den Fotos, so fallen auch hier die überkräftigten Farben auf. Sehr positiv ist mir in jedem Fall die Klangqualität aufgefallen.

Frontkamera im Portraitmodus

Akkuleistung

Jedenfalls, was die Nutzungsdauer angeht, liefert Motorola mit dem G42 wirklich sehr stark ab. Kein Wunder, wir haben mit dem Snapdragon 680 einen sehr energieeffizienten Prozessor. Durch das nur 6,4 Zoll große AMOLED Panel, das nur eine maximale Bildwiederholfrequenz hat sparen wir nochmal was ein. Und am Ende ist der Akku einfach auch 5000 mAh groß.

Gemäß meiner Messung mit AccuBattery komme ich auf eine Screen-On-Zeit von 13 h 25 min. Die kombinierte Nutzungsdauer als Testgerät wird mit über 10 Tagen angegeben. Während des Testzeitraums habe ich das Gerät bei adaptiver Helligkeit und 60 Hz. genutzt.

Für eine Stunde YouTube auf mittlerer Helligkeit und Lautstärke verbraucht das Gerät 4 %. Selbst das Doogee S100 konnte hier keinen besseren Wert abliefern.

Einbußen muss man allerdings bei den Ladezeiten hinnehmen, denn die Ladegeschwindigkeit liegt, gemäß Hersteller, bei 18 Watt. 40 min braucht das Gerät um zur Hälfte aufzuladen. Somit sind wir in etwas über 80 min von 0-100 %. Andererseits werben die großen Hersteller ja stets damit, dass die schwache Ladeleistung den Akku schont. Mit Häme könnte man also sagen: Hier wird das Niveau der Flagschiffe von Apple, Google oder Samsung erreicht.

Konnektivitäten

Das Motorola G42 4G ist LTE-fähig und kompatibel mit den folgenden Bändern: 1/3/4/5/7/8/12/13/17/18/20/26/32/38/40/41. Es ist nicht 5G-kompatibel.

Das Gerät verfügt über einen Dualsimslot (Nano-Sims) und ist parallel per Micro-SD speichererweiterbar. Der interne Speicher beläuft sich dabei auf 64 GB, von denen bei Auslieferung 41 GB frei zur Verfügung stehen. Die 128 GB Version des Geräts kostet aktuell um die 40 € Aufpreis.

Im WLAN Empfang messe ich direkt vor dem Router und ein Zimmer weiter über 80 % der entsprechenden Raten in Up- und Download. Auf dem Dach bricht der Download dann auf 40 % ein, der Upload auf 60 %.

Der GPS Empfang (GPS-Test) findet auf meiner Loggia 46 Satelliten, von denen 23 benutzt werden und zu einer auf 5 m genauen Position kommen. Ein wenig dauern tut das aber.

An übrigen Konnektivitäten haben wir: Bluetooth 5.0, NFC, wodurch man das Gerät zum kontaktlosen Zahlen verwenden kann, USB-C 2.0. Fehlen tut uns eine Benachrichtigungs-LED und ein Infrarotblaster.

Preis- und Preisleistung

Das Motorola G42 4G bekommt man durchaus mal für unter 130 €. Der aktuelle Preis bei Amazon liegt bei etwa 150,00 €. Die UVP lag für diese Version bei 209,99 €.

Für diese Preise bekommen wir wirklich ein gutes Gerät, wobei man in der Tat den Preis zur mehrfach genannten Konkurrenz abwägen sollte.

Fazit

Das Motorola G42 4G leistet sich als Gesamtprodukt an keiner Stelle einen Aussetzer und zeigt für einen Preis von unter 130 €, dass man auch für wenig Geld einen guten Daily Driver bekommen kann. Die Stärken liegen im Display, den Lautsprechern und der Ausdauer des Akkus.

Im Vergleich zum Redmi Note 11 hat man aktuell zumeist das günstigere Gerät mit einer längeren Akkulaufzeit, aber einer leicht schwächeren Kamera und geringerer Ladeleistung. Das realme 9i ist meiner Erinnerung nach performanter und hat ebenfalls eine schnellere Ladeleistung, aber auch hier sprechen Preis und Akkuausdauer, aber auch das AMOLED Panel für das Motorola G42 4G.

Bei allen drei Geräten macht man aber nichts falsch.