Vorerwartungen

Der heutige Testbericht gehört dem Honor 90, einem Smartphone, das der oberen Mittelklasse zuzuordnen ist. Das Smartphone kam seiner Zeit für eine UVP von 599 € in der kleinen Version auf den Markt und hat sich mittlerweile bei unter 350 € eingefunden.

Honor ist eine Untermarke von Huawei, verfügt aber mittlerweile wieder über die Google Services, wie wir in unserem Testbericht des Honor Magic 5 Lite bereits vorgestellt hatte. Allgemein zahlt man bzgl. der Hardware einen Aufpreis bzgl. der günstigen Xiaomi Marken oder realme, die im Preisleistungsverhältnis in der Regel einfach besser abschneiden.

Abgesehen davon, wie sich das Honor 90 gegenüber dem günstigeren Honor Magic 5 Lite oder einem realme 11 Pro schlagen würde, interessierten mich an diesem Gerät aber auch ein paar verbauten Hardwarekomponenten. So verbaut das Honor 90 den Qualcomm Snapdragon 7 Gen 1 Accelerated Edition 5G und eine 200 MP Hauptkamera aus dem Hause Samsung. Beides hatten wir in unseren Testsmartphones noch nicht verbaut

In unserem Testbericht werde wir an vielen Stellen Verweise zum Google Pixel 6a, Honor Magic 5 Lite, Poco M6 Pro oder realme 11 Pro wagen, da dieses Geräte aus meinen Testberichten am ehesten vergleichbar sind.

Ob sich der Aufpreis zum Honor 90 dann lohnt, können Sie hinterher hoffentlich selbst entscheiden.

 

Verpackungsinhalt

Wie schon beim Honor Magic 5 Lite, so hat auch hier der Verpackungsinhalt quasi Flagschiffniveau von Apple oder Samsung, was bedeutet, dass wir leider quasi gar nichts mitgeliefert bekommen. Der Verpackungsinhalt beschränkt sich auf die folgenden Dinge:

  • ein weißes USB-A auf USB-C Daten- und Ladekabel,
  • Sim-Eject-Tool,
  • Quickstart Guide und Garantiebedingungen in 27 Sprachen, darunter Deutsch,
  • vorinstallierte Schutzfolie, die ich allerdings im Rahmen meines Tests abgenommen habe, da sie nach Nutzung einen Kratzer hatte.

Vergebens suchen wir hier eine Schutzhülle, ein Netzteil oder Kopfhörer, wie andere Hersteller es stets bzw. gelegentlich mitliefern. Das fehlende Netzteil wird stets mit der Verhinderung von Elektroschrott erklärt. Das ist hier aber Blödsinn, kann man doch die maximale Ladeleistung von 40 Watt nur mit dem Gerät des Herstellers erreichen. Daher wird man also gezwungen es separat für um die 25 € zu erwerben. Wo ich das bei Apple oder Samsung kritisiere, muss ich das auch hier machen.

Auch die Schutzfolie ist eher minderwertig einzuschätzen. Im Rahmen meiner Tests hatte ich es noch nie, dass eine Schutzfolie, bedingt durch Kratzer, ausgetauscht werden musste. Das mag hier aber auch an dem Curved Display liegen, dass weniger für Schutzfolien gemacht ist, als gerade Varianten.

 

Design und Verarbeitung

Das Honor 90 erreicht Maße 161,7 mm x 74,0 mm x 7,7 mm (10,4 mm am Kameramodul), bei einem Gewicht von 184 g (inklusive Simkarte). Damit ist es, gemessen an der Größe des Displays, kompakter als vergleichbare Geräte anderer Hersteller. Ein Honor Magic 5 Lite verfügt aber quasi über die gleichen Maße und erreicht auch das gleiche Verarbeitungsniveau.

Auf der rechten Seite finden wir die Lautstärkewippe und die Power-Taste. Beide sind in meinen Augen aus Metall und haben einen sehr guten Druckpunkt. Die linke Seite ist clean. Am unteren Ende finden wir den Simschlitten, einen USB-C-Ausgang und den Monolautsprecher. Am oberen Ende gibt es lediglich ein weiters Mikrofon.

Das Material ist in meinen Augen das gleiche, wie beim Honor Magic 5 Lite. Damals habe ich die Rückseite als Glas eingeschätzt. Mittlerweile tendiere ich eher zu Kunststoff. Es ist aber so gut verarbeitet, dass ich den Unterschied nicht erfassen kann. An anderer Stelle werden die Materialien als Polycarbonat und Glas bezeichnet.

Farblich gibt es das Gerät in Schwarz, Silber und Grün, wobei uns die grüne Variante mit dem Namen Emerald Green vorliegt. Wie schon beim Magic 5 Lite, dessen Testgerät die gleiche Farbe aufbot, ist auch hier zu loben, dass sie sich als sehr resistent gegen Fingerabdrücke zeigt.

Das Display besteht aus gewölbtem 2,5-D-Glas. Informationen über eine IP-Zertifizierung konnte ich nicht finden. Auch wenn diese Zertifizierung für mich quasi keine Rolle spielt, so ist dies für eine UVP von 600 € dem Preis nicht angemessen. Selbst das zuletzt vorgestellte Redmi Note 12 5G, das ich für 125 € im Test hatte, kann hier immerhin eine IP53-Zertifizierung aufbieten.

In Kombination mit dem Curved-Display erhalten wir hier ein sehr hochwertiges Design bei dem die fehlenden IP-Zertifizierung nicht ins Bild passt. Gegenüber einem Honor Magic 5 Lite bietet das Honor 90 aber im Grunde keine Verbesserung, sondern ist quasi gleichwertig. Persönlich finde ich ein realme 11 Pro hier aber noch wertiger. Allgemein sollte man sich hier aber die Frage stellen, ob man ein solches Curved Design, das sich handschmeichelnder anfühlt, einem kantigem Design, wie beim Poco M6 Pro, das einfach sicherer in der Hand liegt, vorzieht.

 

Entsperrmechanismen

  • Codes: Ja
  • Fingerabdrucksensor: Ja (unter dem Diplay)
  • Face-Unlock: Ja (2D Face Unlock)

Die Mechanismen funktionieren entsprechend der verbauten Hardware in passender Geschwindigkeit und operieren zuverlässig.

 

Display

Wie schon beim Honor Magic 5 Lite, so ist auch hier eine große Stärke des Geräts das verbaute Display. Entgegen der verarbeitete Materialien packt Honor hier allerdings noch einmal eine Schippe drauf. Das Display löst in QHD auf und ist damit nochmal schärfer. Die maximale Bildwiederholfrequenz liegt bei 120 Hz. Die Frontkamera verbirgt sich hinter einem zentral gelegenem Punchhole.

Uns liegt dabei sowohl bzgl. der Bildwiederholfrequenz, als auch bzgl. der Auflösung die Möglichkeit vor, diese adaptiv einzustellen. Alternativ liegen uns jeweils drei fixe Möglichkeiten vor.

Im Graustufentest des Antutu Benchmark lassen sich die Schwarz- und Weißwerte von 4-255 unterscheiden. Im Multitouch werden alle zehn Finger parallel erkannt. Als maximale Helligkeit konnte ich 870,1 Lux messen. Das ist der höchste Wert, den ich bislang bei einem unserer Testgeräte messen konnte.

Entgegen günstiger Redmi Geräte, funktioniert bei Honor, so auch hier, das Always-On-Display ohne jegliche Einschränkung.

In der Summe muss man dem Honor 90 attestieren, dass über das bislang beste Display all unserer Testgeräte verfügt.

 

Software

Zum Zeitpunkt des Tests (8. Juli 2024) arbeitet das Honor 90 auf Android 14 Basis unter dem hauseigenen MagicOS in der Version 8.0.0.149, mit einem Sicherheitspatch vom 1. Juni 2024. Das Gerät soll bis 2026 mit Sicherheitsupdates versorgt werden und ein Update auf Android 15 erhalten. Das scheint der aktuelle Rahmen zu sein, mit dem chinesische Hersteller werben. Samsung oder Google sind hier freilich länger unterwegs.

Entgegen Xiaomis Oberfläche HyperOS, kommt MagicOS ohne Werbung in den System Apps aus. Bloatware war allerdings auch hier vorinstalliert, konnte aber gesammelt und ohne Einschränkung deinstalliert werden. Im System gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Personalisierung. Ich mag das System. Gegenüber HyperOS fehlt mir aber auch in diesem System die Möglichkeit der Kategorisierung im App Drawer.

Das DRM Widevine Level liegt auf L1, wodurch sich Filme über Netflix oder Prime Video in FullHD oder 4k streamen lassen.

Die Google Services funktionieren hier uneingeschränkt. Der Google Play Store ist zertifiziert.

 

Performance

Wo wir ebenfalls einen gewaltigen Sprung gegenüber dem Honor Magic 5 Lite machen, ist in Sachen Performance. Hier hat der Snapdragon 7 Gen 1 aus dem Hause Qualcomm in seiner Advanced Edition mit seinen 12 GB LPDDR4X-RAM schon viel mehr zu bieten. Selbst gegenüber einem realme 11 Pro kommt hier in den Benchmarks noch einmal mehr heraus.

Die Lesegeschwindigkeit des Speichers beträgt 1990,7 MB/s, die Schreibgeschwindigkeit: 1311,7 MB/s.

Die drei Benchmarks ergeben die folgenden Werte und Platzierungen gegenüber anderen Geräten:

  • Geekbench 5: Single Core 807 (7. von 64), Multi Core 2.983 (6. von 65)
  • Geekbench 6: Single Core 1.123 (4. von 13), Multi Core 3.257 (4. von 13)
  • Antutu 10: 715.171 (7. von 25)

In dieser Preiskategorie konnten bislang ausschließlich das Google Pixel 6a und das Poco F3 5G auf signifikant bessere Benchmarkwerte kommen.

In der Alltagsnutzung, beim Spielen oder bei Verarbeitung von Bildern habe ich hier nichts zu meckern. Das Gerät löst seine Aufgaben angemessen schnell und zudem merklich schneller als viele andere Geräte. Gegenüber einem realme 11 Pro konnte ich aber trotz höherer Benchmarkwerte aktuell keinen Mehrwert feststellen. Aber vermutlich ist man hier zukunftssicherer aufgestellt.

 

Lautsprecher

Honor-typisch muss man auch beim Honor 90 Abstriche in Sachen Lautsprecherleistung machen, jedenfalls, was den Medienlautsprecher angeht, denn hier wurde nur ein Monolautsprecher verbaut, wo man bei Redmi oder Poco bereits Stereospeaker findet, sobald die UVP über 200 € geht.

Immerhin wird der Monospeaker aber ordentlich laut. Ich konnte eine maximale Lautstärke von 99,2 dBa messen. Bei über 70 % blechert’s aber ordentlich. Gegenüber einem Honor Magic 5 Lite sind wir hier aber deutlich besser aufgestellt.

Die Telefoniequalität ist in Ordnung und fällt weder positiv, noch negativ gegenüber anderen Geräten auf.

Auch wenn wir hier auf einen 3,5 mm Klinkenausgang verzichten müssen, so liefert der USB-C-Ausgang in Kombination mit meinem Adapter von LeEco doch eine starke Ausgangsleistung, die mir bereits bei 55 % der maximalen Lautstärke zu laut wird.

Im System haben wir die Möglichkeit zwischen zahlreichen Klangprofilen für unterschiedliche Kopfhörertypen zu wählen.

Diese Kategorie ist freilich kein Totalausfall. Aber im Vergleich zu einem realme 11 Pro, Poco M6 Pro oder Motorola Edge 30 Neo wird man hier in Grund und Boden gestampft. Aber auch bei deren klasse Lautsprechern bleibt dann die Frage, wie oft man das ausnutzt, oder ob man dann nicht doch auf eine externe Variante übergeht.

 

Kameras

Hauptkamera

Bokehaufnahme mit Tiefensensor

Das Honor 90 verbaut auf der Rückseite ein Triple Kamera Setup. Wir haben eine 200 MP Hauptlinse (Samsung ISOCELL HP3, ƒ/1.9), eine 12 MP Ultraweitwinkellinse (unbekannt, f/2.2) und einen 2 MP Tiefensensor (unbekannt, f/2.4). Auf der Frontseite ist ein 50 MP Sensor (unbekannt, f/2.4) verbaut.

Wo ich dem Gerät an vielen Stellen keinen Unterschied zu den Mitbewerbern eingeräumt habe, so liefert man in dieser Kategorie wirklich ab und muss sich auch hinter einem Google Pixel 6a nicht verstecken.

Bei guten Lichtverhältnissen überzeugt der Samsungsensor durch schöne Details, realistische Farben und scharfe Aufnahmen. Auch die Kombination mit dem Tiefensensor liefert gute Resultate. Selbst der digitale Zoom liefet hier einen wirklichen Mehrwert, was bei anderen Geräten eigentlich nie der Fall ist. Verglichen mit den Resultaten des Teleobjektivs meines Xiaomi 13Ts kann ich auf den ersten Blick jedenfalls keine Einschnitte erkennen.

Nicht ganz einen Mehrwert, kann ich hier allerdings bei Lowlightaufnahmen erkennen. Hier liefet das realme 11 Pro in meinen Augen bessere Bilder ab. Aber vielleicht ist das dann auch eine Frage von unterschiedlichen Beleuchtungssituationen.

Hauptkamera im Lowlight

Die Ultraweitwinkellinse ist mit 12 MP auf dem Papier besser aufgestellt, als bei vielen Mitbewerbern. Zusammen mit der des Google Pixel 6a ist sie vermutlich die beste, die ihr hier in den Testberichten erleben durftet. Der Zoomfaktor liegt bei 0,7.

Wirklich überzeugen kann dann auch, oder vor allem, die 50 MP Frontkamera. Gleich ob mit Bokeheffekt (dieser ist allerdings gewöhnungsbedürftig einzustellen) oder ohne haben wir sehr scharfe und detailreiche Aufnahmen, die ebenfalls mit dem Pixel konkurrieren können. Interessant ist hierbei, dass wir die Möglichkeit haben zwischen zwei Brennweiten zu wechseln. Vermutlich erfolgt dies über einen digitalen Zoom.

Frontkamera (Portraitmodus)

Bei Videos haben wir auf der Rückseite die Möglichkeit mit maximal 4k und 30 Fps oder 1080p und 60 Fps aufzunehmen. Es besteht die Möglichkeit dabei eine AI-Funktion zu aktivieren, dann jedoch ist man auf 30 Fps limitiert. Sofern man sich in einem 30 Fps-Modus befindet, ist es bei der Videoaufnahme sogar möglich, während der Aufnahme zwischen Linsen und digitalem Zoom zu wechseln. Auch auf der Frontseite sind Videos mit 1080p und 60 Fps möglich. Ebenso ist hier dann der Wechsel zwischen den bereits o.g. Brennweiten möglich. Bei der Bildstabilisierung hat man keine optische Bildstabilisierung, sondern ist auf eine digitale limitiert. Die Klangaufnahme finde ich ganz gut.

Zusammengefasst finde ich den aktuellen Aufpreis von etwa 100 € gegenüber den genannten Mitbewerbern durchaus legitim.

 

Akkuleistung

Das Honor 90 verbaut einen 5.000 mAh großen Akku, der zusammen mit dem verbauten Snapdragon 7 Gen 1 A.E. aus dem Hause Qualcomm ordentlich performt.

Wie schon beim Honor Magic 5 Lite, so ist er auch bei diesem Gerät des Herstellers nicht gelungen, eine brauchbare Messung mit AccuBattery abzuschließen. Das ist schade, kann ich aber leider nicht ändern.

Für eine Stunde YouTube auf mittlerer Helligkeit und Lautstärke verbraucht das Gerät 9 %. Das ist ein durchschnittlicher Wert, aber andere Geräte, wie das zuletzt getestete Redmi Note 12 5G kommen mittlerweile auf 6 % pro Stunde. Natürlich muss man dem Honor 90 dabei einräumen, dass die Displayhelligkeit auf mittlerer Stufe deutlich höher ist und man ebenso über mehr Performance verfügt. Das ist dann so, als würde man sich wundern, dass der Dodge Challenger mit seinen 309 PS mehr Benzin schluckt, wie seine 55 PS. Dennoch ist das gerade für Menschen, die ihr Smartphone wenig bzw. für wenig Dinge nutzen, wichtiger, als die höhere Geschwindigkeit. Das gebe ich immer zu bedenken

Das Gerät lässt sich mit maximal 40 Watt aufladen, wie oben angemerkt allerdings nur mit den hauseigenem Ladegerät, das nicht im Lieferumfang enthalten ist. Hiermit sollte man eine volle Ladung von 0-100 % in 50 min schaffen. Da mir das Gerät nicht vorliegt, kann ich das leider nicht bestätigen. Mit einem 67 Watt Netzteil von Xiaomi beträgt die Zeit dann leider 111 Minuten. Das ist weder der Zeit, noch dem Kaufpreis angemessen.

Kabelloses Laden ist nicht möglich. Und auch wenn dies von mir selbst nicht genutzt wird, passt es in meinen Augen nicht zu einer UVP von 600 €.

 

Konnektivitäten

Das Gerät ist LTE- und 5G-fähig und kompatibel mit den folgenden Bändern: 1/3/5/7/8/20/28/34/38/40/41/77 und 78.

Die Nutzung von zwei Nanosimkarten gleichzeitig ist möglich. Eine ESim-Kompatibilität liegt nicht vor. Eine Möglichkeit zur Speichererweiterung gibt es ebenfalls nicht. Notwendig ist das in meiner Variante jedoch nicht, denn hier liegen 512 GB interner Speicher vor, von denen per Werk 488,6 GB frei zur Verfügung stehen. Das aktuelle Ersparnis, so man auf die kleinere Speicherausbaustufe von 256 GB setzt, liegt bei etwa 30-50 €. Ob man einen derartig großen Speicher am Ende wirklich braucht, sollte man sich vorab überlegen. Bei meiner Nutzung reichen auch im Jahr 2024 noch immer 128 GB vollkommen aus.

Beim WLAN-Empfang kann ich vor dem Gerät die volle Bandbreite abrufen. Ein Zimmer weiter fällt der Download auf 68 % und bei vollem Upload. Auf dem Dach sind es etwa 50 % im Download bei voller Uploadrate.

Mit GPS Test konnte ich eine auf 3m genaue Position bestimmen. Dabei wurden 58 Satelliten gefunden und davon 44 für die Positionsbestimmung verwendet. Der Hardwarekompass funktionierte korrekt.

An übrigen Konnektivitäten haben wir: USB-C 2.0, Bluetooth 5.2 und NFC, wodurch man das Gerät zum kontaktlosen Zahlen verwenden kann. Auch bzgl. des USB-Anschlusses kann man sich die Frage stellen, wie das zu einer UVP von 600 € passt. Selbst übertrage ich jedoch kaum noch Daten kabelgebunden an den PC und in dieser Bewertung fließt ja auch ein Preis von knapp über 300 € zu Buche.

Eine Benachrichtungs-LED haben wir nicht, hier kommt stattdessen das AMOLED Panel zum Einsatz.

 

Preis- und Preisleistung

Anfang Mai konnte man das Honor 90 in der hier vorgestellten Variante für um die 310 € über MediaMarkt beziehen. Meinen Erinnerungen nach habe ich schon einmal einen Preis von knappt unter 300 € gesehen. Amazon listet das Gerät aktuell, in kleiner Speicherausbaustufe, für um die 350 €.

Verglichen mit den zuletzt vorgestellten Geräten um die 200 €, wie das Honor Magic 5 Lite, das Motorola Edge 30 Neo, das Poco M6 Pro oder das realme 11 Pro, sehe ich den Aufpreis von 100 € als gerechtfertigt an. Denn in diesem Gerät erhalten wir nochmal deutlich mehr in den teuersten Kategorien: Performance, merklich bessere Kameras, 512 GB internen Speicher und das beste Display all unserer Testberichte.

Für die meisten Smartphonenutzer sind das einfach die Kernkategorien, obgleich man sich an anderer Stelle der Konkurrenz geschlagen geben muss.

 

Fazit

Für 310 € kriegen wir hier eine Menge. Insbesondere bei Kameras, Performance und Display ist man für den Preis fast konkurrenzlos.

Aber auch das Honor 90 ist sicher nicht das Non-Plus-Ultra. Der beschnittene Verpackungsinhalt, der Monolautsprecher bei einer UVP von 600 € oder das relativ langsame Laden sind eigentlich ein No-Go.

Wer seine Prioritäten aber auf die Stärken legt, der bekommt hier wirklich viel geboten. Jedenfalls gegenüber dem Honor Magic 5 Lite wäre mir die die 100 € Aufpreis klar wert. Gegenüber den anderen genannten Mitbewerbern muss man einfach seine Prioritäten setzen.