Vorerwartungen

Seit ich auf „Digitales für Einsteiger“ Testberichte für Smartphones veröffentliche, fand keine Serie häufiger ihre Beachtung, als die Redmi Note Reihe. Seit dem Redmi Note 4  hatte ich nahezu alle Geräte in den Händen und, angefangen mit dem Redmi Note 8 Pro, fast alle Jahrgänge auch im Test. Konsequent punktete die Reihe in jeder Generation durch eine starke Akkuleistung und ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis, so dass ich jede Generation der Serie empfohlen habe und nahezu alle Familienmitglieder mal eine Generation als Daily Driver hatten bzw. haben.

Über die Jahre gesellten sich immer mehr verschiedene Ausstattungsstufen zu der Reihe hinzu. In der 14. Generation haben wir bislang das hier vorliegende 4G, das 5G, das 4G Pro, das 5G Pro und das 5G Pro Plus. Das kann man sich grundsätzlich so vorstellen, wie die Ausstattungsstufen asiatischer Autohersteller, wobei das 4G das untere Ende des Skala darstellt. Böse Zungen könnten aber auch fragen, warum man den Geräten nicht unterschiedlichere Namen gibt, da sich die verschiedenen Varianten zum Teil auch optisch unterscheiden.

Auf dem Papier punktet das 4G mit einem gleichbleibenden Preis (im Vergleich zum Vorjahr), einem 5.500 mAh großem Akku, der mit 33 Watt geladen werden kann, einer 108 MP Hauptkamera und einem 6,67 Zoll großem AMOLED Panel. Gegenüber der vorherigen Generation sticht einem aber auch das Fehlen einer Ultraweitwinkellinse ins Auge.

Warum ich das Gerät nun durchaus wieder für ein gutes Gerät halte, ich andererseits aber nicht klar zum 14er, statt zum 13er, greifen würde, erfahren Sie in diesem Bericht.

Verpackungsinhalt

Wie schon beim Poco X7 5G, so erleben wir auch beim Redmi Note 14 4G, dass Xiaomi (bzw. Redmi als Tochtermarke) im Jahr 2025 lieber die Umwelt schont bzw. eigenes Geld spart, als dem Kunden einen vollen Verpackungsinhalt mitzuliefern. So wird auch hier das Netzteil einfach weggespart, wobei man bei diesem Gerät immerhin sagen muss, dass die alten Netzteil des Herstellers weiterhin vollwertig funktionieren.

Der Verpackungsinhalt besteht aus:

  • ein weißes USB-C auf USB-A Daten- und Ladekabel,
  • ein Sim-Eject-Tool,
  • Gantiebedingungen und Quickstart Guide in 14 Sprachen, darunter Deutsch,
  • eine schwarze Kunststoffschutzhülle,
  • eine bereits vorinstallierte Schutzfolie auf dem Display.

Durch das fehlende Netzteil ist immerhin der Karton ein wenig flacher, ähnlich, wie es damals beim Redmi 12 der Fall war. Im typischen Redmi Design ist er weiß, mit einer Abbildung des Geräts. In diesem Jahr handelt es sich um die schwarze Variante. Schon vom Karton her, legt man einen Fokus auf den um 10 % gewachsenen Akku. Genauere Spezifikationen sind weiterhin aufgeklebt.

Design und Verarbeitung

Die Maße des Geräts erreichen 164,5 mm x 77,8 mm x 8,4 mm (11,2 mm am Kameramodul), bei einem Gewicht von 202 g (inklusive Simkarte).

Am oberen Ende des Geräts finden wir den 3,5 mm Klinkenausgang, einen der beiden Stereospeaker, ein Infrarotport und ein Mikrofon. Auf der rechten Seite befindet sich die Lautstärkewippe und darunter die Power-On-Taste. Beide haben einen guten Druckpunkt. Am unteren Ende finden wir den Simschlitten, ein weiteres Mikrofon, den USB-C-Anschluss und den zweiten der beiden Stereospeaker. Die linke Seite ist clean gehalten.

Rahmen und Rückseite bestehen, in meinen Augen, aus Kunststoff. Mir liegt das Gerät in Ocean Blue vor, was einem hellen Blau oder je nach Farbeinfall Türkis entspricht. Für das Material zeigt sich die Rückseite recht resistent gegenüber Fingerabdrücken. Entgegen der zuletzt getesteten Poco Geräte, haben wir weniger Ärger mit Staub am Kameramodul, sondern eher mit Fingerabdrücken. Alternative Farbvarianten sind Midnight Black (Schwarz) und Lime Green (Grün). Preislich konnte ich keinen Unterschied feststellen.

Das Frontglas besteht, gemäß Hersteller, aus Corning® Gorilla® Glass 5. Es handelt sich um ein planes Display. Die Bildschirmrändern sind hier aber deutlich breiter, als beim in dieser Disziplin damals gelobten Vorgänger. Hier zeigt sich selbst ein Samsung Galaxy A55 5G besser aufgestellt.

Das Gerät ist nach IP54 gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt.

Im Rahmen des Testzeitraums blieb das Gerät frei von Kratzern.

Verglichen mit dem Vorgänger, muss das Redmi Note 14 4G in dieser Disziplin einen Rückschritt hinnehmen. Es ist größer, schwerere, hat dickere Bildschirmränder und schlechtere Materialien, sieht man mal von dem neueren Material der Frontscheibe ab. In Sachen Gewicht, kann man dem Gerät immerhin den 10 % größeren Akku zu Gute halten. Allgemein ist das Design sehr ähnlich dem Redmi Note 12 4G.

Entsperrmechanismen

  • Codes: Ja
  • Fingerabdrucksensor: Ja (unter dem Display)
  • Face-Unlock: Ja

Die Entsperrmechanismen funktionieren zuverlässig, zeigen aber gegenüber performanteren Prozessoren eine langsamere Ausführung.

Display

Im Redmi Note 14 4G wurde ein planes, 6,67 Zoll großes, AMOLED Panel mit einer Auflösung von 2400 x 1080 (Pixeldichte: 395 ppi) und einer maximalen Bildwiederholrate von 120 Hz verbaut. Die Frontkamera verbirgt sich hinter einer zentral gelegenen Punchhole. Die Bildwiederholfrequenz lässt sich dabei nicht adaptierbar einstellen.

Im Graustufentest des Antutu Benchmark lassen sich die Schwarz- und Weißwerte von 5-255 unterscheiden. Im Multitouch werden alle zehn Finger parallel erkannt. Als maximale Helligkeit konnte ich 682,7 Lux messen. Das ist ein unwesentlich (3 %) mehr, als noch beim Vorgänger, kann aber auch einfach eine Messungenauigkeit sein. Der Hersteller wirbt mit einer maximalen Helligkeit von 1.800 cd/m², was dem Vorgänger entspricht.

Wie bei den meisten Poco– und Redmi-Geräten, so lässt sich auch hier kein vollwertiges Always-On-Display einstellen. Selbiges deaktiviert sich stets nach ein paar Sekunden wieder.

In meinen Augen erreichen wir hier exakt das Niveau des Vorjahres, und das ist auch 2025 immer noch gut.

Software

Zum Zeitpunkt des Tests (19. Juni 2025) arbeitet das Redmi Note 14 4G auf Android 15 Basis, mit einem Sicherheitspatch vom 1. April 2025. Darüber liegt das hauseigene HyperOS in der Version 2.0.6.0.

Gemäß Xiaomi soll das Redmi Note 14 4G vier mit Jahre Android Updates und sechs Jahre mit Sicherheitspatches versorgt werden. Ausgeliefert wurde das Gerät mit Android 14.

Bei der Einrichtung des Geräts muss man mit zahlreicher Bloatware leben, die sich aber vollständig deinstallieren lässt. Dafür aber bietet HyperOS vielen Einstellungsmöglichkeiten, die mir bei anderen Herstellern einfach immer noch fehlen. In den System Apps müssen wir aber leider mit Werbung leben bzw. diese umständlich deaktivieren.

Das DRM Widevine Level liegt auf L1, wodurch sich Filme, über z.B. Netflix oder Prime Video, in FullHD oder 4k streamen lassen.

Die Google Services funktionieren uneingeschränkt. Der Google Play Store ist zertifiziert.

Performance

Wo ich bei dem Gerät bislang die eine oder andere Kritik gegenüber der letzten Generation angebracht habe, so ist einer der größten Zugewinne eindeutig die stärkere Performance. Der Helio G99 Ultra mit seinen 6 GB RAM zeigt auch hier seine gewohnte Leistung.

In den Benchmarks erreicht das Gerät die folgenden Werte und Platzierungen:

  • Geekbench 6: Single Core 728 (20. von 27), Multi Core 1.994 (19. von 27)
  • Antutu 10: 1.403.527 (26. von 38)

Wie den Platzierungen zu entnehmen ist, ist das 2025 untere Mittelklasse. Es ist aber, je nach Benchmark, zwischen 15 % und 53 % mehr, als noch beim Vorgänger, und das merkt man. Grundsätzlich reicht mir die Performance für die Alltagsnutzung (Messenger, Orga, kleine Spiele, Videos und Soziale Netzwerke) vollkommen aus. Man merkt ab er auch, dass z.B. schon ein Poco X7 5G schon ein ganzes Stück flüssiger läuft.

Lautsprecher

Für ein Gerät unter 150 € performen die Stereospeaker wirklich stark. Bei voller Lautstärke kann ich eine maximale Leistung von 101,8 dBa messen. Zwar bieten teurere Geräte aus dem eigenen Haus hier nochmal einen voluminöseren Klang, aber wenn man sich dagegen das Getröte eines Nubia Focus 5G (nächster Test) anhört, dann erlebt man hier einfach ein Feuerwerk.

Auch die Telefoniequalität ist Ordnung. In der Feldmark musste ich hier aber nach langer Zeit mal wieder mit ein wenig Knattern oder Abbrüchen leben. Möglicherweise lag das aber am Gegenüber.

Was wir hier auch mal wieder haben, ist ein 3,5 mm Klinkenausgang. So können wir endlich mal wieder kabelgebundene Kopfhörer ohne einen Adapter nutzen. Der Klang ist satt und wird mir bei etwa 65 % der maximalen Lautstärke zu laut.

Im System sind DTS und Xiaomi Sound integriert und nutzbar. HyperOS limitiert hier seine Nutzer erfreulicherweise nicht bei günstigeren Geräten, wie das z.B. Samsung oder Motorola dies in seiner Software macht. Zudem gibt es verschiedene vordefinierte Equalizereinstellungen oder man kann individuell nachsteuern. Wie professionell sich das am Ende nutzen lässt, vermag ich nicht zu sagen, da ich ausschließlich in meinen Testberichten anwende.

Für die Medienwiedergabe ist das alles super. Im Falle der Telefoniequalität normaler Standard.

Kameras

Hauptkamera

Im Redmi Note 14 4G ist auf der Rückseite nur ein Triple Kamera Setup verbaut. Wir haben eine 108 MP Hauptlinse mit OIS (unbekannt, ƒ/1.7), eine 2 MP Tiefenlinse (unbekannt, f/2.4) und eine 2 MP Makrolinse (Unbekannt, f/2.4). Auf der Frontseite ist ein 20 MP Sensor (unbekannt, f/2.2) verbaut.

Hauptkamera (Lowlight)

Ein erster Blick auf das Kamerasetup eröffnete einem zunächst einmal die fehlenden Ultraweitwinkellinse, verglichen mit dem Vorjahr. Kann man hierauf aber verzichten, so bekommt man aber ein merklich stärkeres Kameraerlebnis. Die Hauptkamera leistet in in jeder Disziplin deutlich mehr und ist sogar teilweise auf dem Niveau eines Redmi Note 13 Pro 5G. Die Farben sind kräftiger und das Bild ist schärfer als noch im Vorjahr.

Hauptkamera (3-fach-Zoom)

Den 2-fachen oder 3-fachen Zoom würde ich in der Praxis zwar kaum anwenden. Er ist aber immer noch besser, als bei einem CMF Phone 1.

Makrolinse

Auch im Redmi Note 14 4G eröffnet sich mir der Nutzen einer Makrolinse nicht. Denn verglichen mit der Hauptlinse verliert man einfach zu viele Details, als dass es sich lohnt, hier näher an das abzubildende Objekt heranzugehen. So bleibt als Anwendungsgebiet nur, wenn man gezwungen ist, z.B. in einem engen Kanal hinter Möbelstücken, hierauf beim Videofilmen zurückzugreifen. Schlechter als bei Mitbewerbern ist das hier aber auch nicht.

Frontkamera (Portraitmodus)

Die Frontkamera hat ebenfalls ein paar Megapixel hinzugewonnen, was sich auch in ihren Farben und ihrer Schärfe widerspiegelt. Auch hier ist man besser aufgestellt, als noch der Vorgänger.

Videos lassen sich auf der Rückseite (Hauptlinse) mit maximal 1080p und 60 Fps aufnehmen. Die Makrolinse ist auf 720p und 30 Fps begrenzt. Auf der Frontseite ist man auf 1080p und 30 Fps limitiert. Eine Aktivierung des optischen Bildstabilisators habe ich nicht gefunden, so dass ich davon ausgehe, dass er immer aktiviert ist. Dennoch fand ich die Aufnahme mit der Hauptlinse nicht stabiler, als bei anderen Geräten, die über diese Funktion nicht verfügen. Grundsätzlich funktioniert der Autofokus aber gut und wir bekommen wenig Überbelichtung.

Um nochmal ein paar Vergleiche in den Raum zu werfen: Ein Poco X7 5G erreicht man in der Bildqualität nicht, ein Redmi Note 13 4G übertrifft man aber genau so klar.

Akkuleistung

Im Redmi Note 14 4G wurde ein 5.500 mAh großer Akku verbaut. Mit dem Helio G99 Ultra als Prozessor erreichen wir auch in dieser Generation sehr gute Werte:

Mit AccuBattery erhalten eine ScreenOn-Zeit von fast 11 Stunden. Der kombinierte Verbrauch liegt bei über acht Tagen, wohlbemerkt als Testgerät. Dabei habe ich das Gerät bei adaptiver Helligkeit und einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hz verwendet.

Für eine Stunde YouTube auf mittlerer Helligkeit und Lautstärke verbraucht das Gerät 6 %. Auch das passt. Das ist ein hervorragender Wert.

Bereits bei Verpackungsinhalt habe ich angemerkt, dass wir in diesem Gerät vollwertig mit alten Xiaomi Netzteilen aufladen können. So war das Gerät gestern nach 1:20 Stunden bereits voll aufgeladen, als ich zur Kontrolle ging. Früher konnte man bei 33 Watt und 5.000 mAh immer von einer Ladezeit von etwas über einer Stunde ausgehen. Bei dem 10 % größerem Akku klappt das offenbar immer noch. Das war beim Poco X7 5G nicht der Fall.

Kabelloses Laden und Reverse-Charging ist nicht möglich. Aber zu diesem Preis bietet das aktuell auch kein anderes Gerät.

Konnektivitäten

Das Gerät ist LTE-fähig und, gemäß Hersteller, kompatibel mit den folgenden Bändern: 1/2/3/5/7/8/20/28/38/40/41. Eine Kompatibilität zu 5G-Netzen liegt explizit nicht vor.

Per Hybridslot lassen sich zwei Nanosimkarten parallel nutzen. Alternativ zur zweiten Simkarte, lässt sicher der Speicher per MicroSD-Karte erweitern. Meine Version verfügt über einen internen Speicher von 128 GB, von denen per Werk 104,8 GB frei zur Verfügung stehen. Einen 2 GB größeren Arbeitsspeicher lässt sich Xiaomi in der UVP mit 30 € extra vergüten. Für weitere 20 € erhält man den doppelten internen Speicher von 256 GB.

Die WLAN-Messung mit Speedtest erreicht vor dem Router die volle Bandbreite. Ein Zimmer weiter verlieren wir 14 % der Downloadrate, bei weiterhin gleichbleibender voller Uploadrate. Auf dem Dach haben wir 27 % der Downloadrate, bei weiterhin voller Uploadrate verloren. Das sind gute Werte.

Der GPS Test, mit gleichnamiger Software kann die Position auf 1 m genau bestimmen, Dabei wurden 55 Satelliten gefunden und davon 35 für die Positionsbestimmung verwendet. Der Fix braucht allerdings ein wenig. Dafür habe ich, meiner Erinnerung nach, noch nie eine so genaue Positionsbestimmung gemessen. Der Hardware-Kompass funktioniert.

An übrigen Konnektivitäten haben wir: USB-C 2.0, NFC zum kontaktlosen Zahlen, sowie Bluetooth 5.3. und einem Infrarotport, um das Gerät als Fernbedienung nutzen zu können.

Preis- und Preisleistung

Meiner Bewertung liegt ein Preis 135 € als EU-Import zu Grunde. Die UVP meiner Version lag bei 199,90 €. Der aktuelle Marktpreis liegt zwischen 140-170 €.

Da kann man wirklich nichts zu sagen. Wir bekommen hier das geboten, was diese Reihe in jedem Jahr geboten hat.

Fazit

Für die meisten Nutzer hat Redmi hier die richtigen Entscheidungen bzgl. der Veränderung gegenüber dem Redmi Note 13 4G getroffen. In erster Linie erhalten wir eine bessere Performance und eine stärkere Haupt- sowie Frontkamera.

Aber: In Sachen Design erleben wir hier einen deutlichen Rückschritt. Es gibt kein Glas auf der Rückseite mehr und das Display ist mit „dicken LKW-Reifen“ umrandet. Außerdem ist die Ultraweitwinkelkamera Geschichte.

Wer sein Smartphone aber, wie die meisten Deutschen, in ein Case packt, der wird von den niedrigeren Designelementen immer weniger merken, je größer der Schutz wird. Und gerade wenn man eine Ultraweitwinkellinse von einem Teleobjektiv nicht unterscheiden, dann wird man das Fehlen auch nicht bemerken bzw. den Verlust verschmerzen können. Bzw. man sollte sich fragen, wie viele Bilder man tatsächlich mit der schwächeren Ultraweitwinkellinse macht.

Das Gesamtpaket passt hier auf jeden Fall. Man erhält wirklich in vielen Kategorien eine ordentliche Leistung, bei der man sich fragen sollte ob man mehr braucht. Dann nämlich muss man auch 50 % mehr hinlegen.