Vorerwartungen

Mit dem Motorola G14 finden Sie hier endlich mal wieder ein absolutes Einsteigergerät in unseren Testberichten. Für unter 150 € UVP bietet Motorola in diesem Modell auf dem Papier als Highlights Stereolautsprecher, eine 50 MP Hauptkamera und einen 5000 mAh großen Akku.

Selbst hatte ich das Glück, das Gerät für unter 85 € zu erstehen, also für etwa 55 % der UVP. Dafür sollte man hier doch nichts falsch machen können, oder? Die Antwort erhalten Sie in diesem Testbericht.

 

Verpackungsinhalt

Beim Verpackungsinhalt lässt sich Motorola nicht lumpen und verweist Flagschiffe von Apple, Google oder Samsung in ihre Schranken. Wir erhalten:

  • ein schwarzes USB-A auf USB-C Daten- und Ladekabel,
  • Sim-Eject-Tool,
  • Quickstart Guide und Sicherheitsinformationen in neun Sprachen, darunter Deutsch, für weiter sechs Sprachen seht ein QR-Code zur Verfügung,
  • europäisches 10 Watt Netzteil (entspricht der maximalen Ladeleistung),
  • transparente Silikonschutzhülle.

Einige Hersteller bieten im Umfang eine Schutzfolie oder kabelgebundene Kopfhörer. Bei diesem Gerät ist beides nicht im Umfang enthalten.

 

Design und Verarbeitung

Das Design eines Motorola G14 lässt sich durchaus mit dem des Samsung Galaxy M22 vergleichen. Wir bekommen ein kantiges Design mit abgerundeten Ecken. Der Unibody besteht auf Rückseite und Rand vollständig aus Kunststoff.

Die mir vorliegende Farbe hört auf den Namen Buttercream. Man könnte auch sagen „Rentnerbeige“. Meiner Großmutter hat sie tatsächlich gut gefallen. Auch ich finde sie schlicht und unauffällig. Außerdem hebt sie sich vom üblichen Schwarz und Weiß ab. Vor allem aber ist sie fingerabdruckresistent. Hier muss man ein großes Kompliment aussprechen. Alternativ bietet der Hersteller das Gerät auch in einem blauen, grauen oder lila Farbton an. Einen preislichen Unterschied konnte ich nicht feststellen. Bei den großen Händlern findet man die lila Version seltener vor.

Die Maße des Geräts erreichen 161,2 mm x 73,7 mm x 8,0 mm (9,5 mm am Kameramodul), bei einem Gewicht von 181 g (inklusive Simkarte).

Auf der rechten Seite finden wir die Lautstärkewippe und die Power-Taste (mit integriertem Fingerabdrucksensor). Beide sind in meinen Augen aus Kunststoff und haben einen sehr guten Druckpunkt. Die linke Seite beinhaltet am oberen Ende den Simschlitten. Am unteren Ende finden wir ein Mikrofon, einen USB-C 2.0 Ausgang und einen der beiden Stereolautsprecher. Am oberen Ende gibt es lediglich einen 3,5 mm Klinkenanschluss. Als zweiter Stereospeaker dient die Hörmuschel.

Wie preislich zu erwarten, fallen die Bildschirmränder hier etwas größer aus. Ein Redmi 10c, dass preislich ähnlich angesiedelt war, macht seinen Job hier aber auch nicht besser.

Das Display besteht aus planen Panda-Glass, von dem ich zuvor noch nichts gehört habe. Das Gerät ist nach IP52 gegen Staub und Wasser geschützt. Das bedeutet: Es ist gegen Staubmengen, die den Betrieb des Produkts beeinträchtigen könnten, und das Eindringen fester Fremdkörper geschützt. Es ist außerdem gegen senkrechtes Tropfwasser geschützt, wenn es bis zu 15° aus seiner Normalposition geneigt wird.

Allgemein finde ich das Design eher schlicht und unauffällig, ohne besondere Highlights anzubieten oder sich besondere Blöße zu geben.

 

Entsperrmechanismen

  • Codes: Ja
  • Fingerabdrucksensor: Ja (seitlich)
  • Face-Unlock: Ja

Die Mechanismen funktionieren entsprechend der verbauten Hardware in passender Geschwindigkeit und operieren zuverlässig. Mit persönlich wäre das aber mittlerweile ein wenig zu schleppend. Aber man kann damit arbeiten. Allgemein ist aber hervorzuheben, dass ein so günstiges Gerät über all diese Features verfügt. Das war nicht immer so.

 

Display


Das Motorola G14 verbaut ein 6,5″ großes IPS-LCD-Panel im 20:9-Format, mit einer maximalen Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Es löst mit FullHD+ auf und kommt eine Pixeldichte von 405 ppi.

Im Graustufentest des Antutu Benchmark lassen sich die Schwarz- und Weißwerte von 3-253 unterscheiden. Im Multitouch werden alle zehn Finger parallel erkannt. Als maximale Helligkeit konnte ich 318,7 Lux messen. Das ist immerhin mehr, als bei vielen anderen Einsteigersmartphones mit LCD-Panel, ohne sich aber merklich davon abzuheben.

Für einen Aufpreis von etwa 50 % bekommt man zwar schon tolle AMOLED Panels, wie z.B. im Redmi Note 12 5G, aber andern LCD-Panels, wie beim Oscal C80 oder Redmi 10c ist man durchaus ein wenig überlegen.

 

Software

Zum Zeitpunkt des Tests (19. August 2024) arbeitet das Motorola G14 auf Android 13 Basis, mit einem Sicherheitspatch vom 5. Juni 2024. Eine Updategarantie gibt es keine. Im Rahmen meines Testzeitraums habe ich aber mehrere Sicherheitspatches erhalten.

Entgegen anderer Geräte von Motorola müssen wir hier auf einige der Einstellungsmöglichkeiten und Moto-Actions verzichten. Das Moto-Widget wird aber auch hier angeboten. Allgemein sind wir aber noch mehr an Stock Android angelehnt, als bei anderen Geräten des Herstellers.

Das DRM Widevine Level liegt auf L1, wodurch sich Filme über Netflix oder Prime Video in FullHD oder 4k streamen lassen.

Die Google Services funktionieren hier uneingeschränkt. Der Google Play Store ist zertifiziert.

 

Performance

Im Motorola G14 wird als Prozessor ein Tiger T616 aus dem Hause Unisoc verbaut. Ihm zur Seite stehen 4 GB LPDDR4X-RAM. Den Prozessor kennen wir aus dem Oscal C80. Meinen Erinnerung nach konnte er, in Kombination mit dem dort verbauten 720p Display und dem doppelt so großen Arbeitsspeicher, schneller performen, die Benchmarkwerte sehen aber das G14 vorne. Sie ergeben die folgenden Werte und Platzierungen in den Benchmark Scores gegenüber anderen Geräten:

  • Geekbench 5: Single Core 367 (49. von 65), Multi Core 1.439 (44. von 65)
  • Geekbench 6: Single Core 451 (10. von 13), Multi Core 1.555 (10. von 13)
  • Antutu 10: 289.730 (21. von 25)

Allgemein reicht die Performance, um mit dem Smartphone alles machen zu können. Wie schon bei den Entsperrmechanismen angedeutet, könnte es für mich aber ein wenig spritziger sein. Dabei geht es aber mehr um das Starten der Apps, als die Performance in deren Nutzung.

 

Lautsprecher

Wie schon oben angekündigt, so sind die verbauten Stereospeaker (in Kombination mit der Hörmuschel) eines der Highlights des Geräts. Klar erreichen teurere Geräte hier ein höhere Klangqualität und Lautstärke, aber Huawei inklusive Honor kann man bishin zur oberen Mittelklasse in die Tasche stecken. Als maximale Lautstärke konnte ich 96,9 dBa messen.

Die Telefoniequalität ist gut. Der Lautsprecher ist angenehm laut, könnte aber in Sachen Qualität ein wenig besser sein. Vor anderen Einsteigergeräten muss man sich aber sicher nicht verstecken, sondern fällt eher positiv auf.

Der 3,5 mm Klinkenausgang bietet eine ordentliche Lautstärke, die mir bei etwa 65 % der maximalen Lautstärke zu laut wird.

Im System habe ich keine Möglichkeiten gefunden, den Klang des Geräts per Equalizer zu regeln.

 

Kameras

Hauptkamera

Im Motorola G14 ist auf der Rückseite ein Dual Kamera Setup verbaut. Wir haben eine 50 MP Hauptlinse (unbekannt, ƒ/1.8) und eine 2 MP Makrolinse (unbekannt, f/2.4). Auf der Frontseite ist ein 8 MP Sensor (unbekannt, f/2.0) verbaut.

Bei den Kameras muss man einfach Abstriche hinnehmen, auch gegenüber den günstigsten Redmi Geräten. In unseren Testberichten muss man schon das Cubot Pocket nennen, um ein Gerät zu finden, das schwächer in dieser Kategorie abschneidet.

Frontkamera

Ein Totalausfall sind die Bilder nicht, aber sowie das Licht auch nur etwas zu hell oder dunkel wird, performen alle anderen Geräte einfach besser. Das gilt übrigens für beide Seiten des Geräts.

Hauptkamera im Portraitmodus

Immerhin der Portraitmodus funktioniert gar nicht schlecht. Da will ich nicht groß motzen. Die Makrolinse ist auch nicht schlechter, als bei anderen Herstellern, dass sie in der Praxis groß genutzt werden wird, kann ich mir aber auch bei diesem Smartphone nicht vorstellen.

Makroaufnahme

Videos lassen sich sowohl auf der Front- als auch auf der Rückseite in FullHD mit 30 Fps aufnehmen. Bei vielen Geräten ist es so, dass die Videoqualität eher schwächer ist, als die Fotoqualität. Das sehe ich hier eher andersrum. Freilich werden aber auch in dieser Disziplin keine Bäume ausgerissen. Ein Testvideo finden Sie unter diesem Link.

 

Akkuleistung

Jedenfalls, was die Akkuleistung angeht, kann der Unisoc T616, in Kombination mit dem verbauten 5.000 mAh großen Akku hier überzeugen.

Meine Messung mit AccuBattery ergab eine Screen-On-Zeit von 11h 13min und einen kombinierten Verbrauch von 31h 9min, während des Schreibens dieses Testberichts. Dabei habe ich das Gerät bei adaptiver Helligkeit und mittlerer Lautstärke verwendet. Ein anderer Durchgang, in der üblichen Nutzung als Testgerät, kam auf eine Screen-On-Zeit von 7h 42min und einen kombinierten Verbrauch von 6d 14h. Die letzteren Zeit sind dabei für Vergleich mit anderen Testberichten geeignet, die ersten Zeiten sollten das tatsächliche Leistungsvermögen wiedergeben.

Für eine Stunde YouTube auf mittlerer Helligkeit und Lautstärke verbraucht das Gerät 8 %. Eigentlich ist das ein guter Wert, aber andere Geräte mit hellerem Display, höherer Bildwiederholfrequenz und stärkerem Prozessor können ihn problemlos egalisieren.

Das Gerät lässt sich mit maximal 10 Watt aufladen. Damit schaffen wir es in 55 min 40 % des Akkus aufzuladen. Hochgerechnet würde eine volle Ladung somit 138 min dauern. Das ist lang und liegt klar hinter den Werten von normalen Mittelklassesmartphones.

Kabelloses Laden ist nicht möglich.

 

Konnektivitäten

Das Gerät ist LTE-fähig und kompatibel mit den folgenden Bändern: 1/2/3/5/7/8/20/28/38/40/41. Eine Kompatibilität zu 5G-Netzen fehlt.

Das Gerät verfügt über einen Dualsimslot, der zusätzlich eine Erweiterung des Speichers mir MicroSD-Karte zulässt. Meine Version verfügt über einen internen Speicher von 128 GB, von denen per Werk 115 GB frei zur Verfügung stehen. Für die größere Speicherausbaustufe mit 256 GB zahlt man bei Amazon aktuell einen Aufpreis zwischen 17-48 €.

Enttäuschend ist der WLAN-Empfang. Dieser baut bereits ein Zimmer weiter auf 10 % der Downloadrate und 33 % der Uploadrate ab. Auf dem Dach bleibt dieser Wert jedoch konstant.

Mit GPS Test konnte ich eine auf 7 m genaue Position bestimmen. Dabei wurden 37 Satelliten gefunden und davon 31 für die Positionsbestimmung verwendet. Der Hardwarekompass funktionierte, zeigte allerdings die falsche Richtung an.
An übrigen Konnektivitäten haben wir: USB-C 2.0, Bluetooth 5.2 und NFC, wodurch man das Gerät zum kontaktlosen Zahlen verwenden kann.

Eine Benachrichtungs-LED gibt es nicht, ebenso wenig einen Infrarotsensor.

 

Preis- und Preisleistung

Ich habe das Motorola G14 im Juni 2024 für unter 85 € über MediaMarkt bestellt. Damals gab es eine Aktion, bei der man die Mehrwertsteuer geschenkt bekam. Der aktuelle Preis liegt wieder bei 99,00 €, was dem damaligen Preis inklusive Mehrwertsteuer entspricht.

Zusammengefasst bekommt man zu diesem Preis ein wirklich funktionierendes Gerät, bei dem man weniger Abstriche machen muss, als seinerzeit beim Redmi 9a, abgesehen von der Kamera. Das ist vollkommen in Ordnung, und wer für sein Kind ein erstes Smartphone sucht, der kann zu diesem Preis bedenkenlos zuschlagen.

 

Fazit

Wie bereits unter Preis- und Preisleistung geschrieben, bekommt man mit dem Motorola G14 ein funktionierendes Smartphone und das zu einem Preis von unter 85 €. Das ist in Ordnung und da braucht man sich eigentlich keine weiteren Gedanken machen, wenn man denn ein so günstiges Gerät erstehen will.

Aber, ein Redmi Note 12 4G konnte man im Rahmen der Xiaomi Days für 89,90 € inklusive der Redmi Buds 4 Active erstehen. Nach Runterrechnung der Kopfhörer haben wir dort ein wesentlich günstigeres Gerät mit einer deutlich besseren Ausstattung erhalten.

Nun sind aktuell keine Xiaomi Days mehr, aber die Augen offen für andere Angebote sollte man immer halte. Denn es gibt auch bessere Angebote als dieses auch für günstige Geräte. Auch mein Angebot des Redmi Note 12 5G halte ich in der Summe für besser.