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Für mich gehört Edward Snowden zu den wichtigsten Figuren unserer Zeit. Er ist der Freiheitskämpfer unter den digitalen Revolutionären und erweist uns allen – wie ich finde – mit seinem Mut einen ungeheuren Dienst. Deshalb bin ich auch ernsthaft stutzig geworden, als er sich vergangene Woche in der Presse explizit gegen die Dropbox aussprach.

Dabei bin ich doch ein großer Fan der Dropbox! Dieser virtuelle Ablageort für Dokumente und Fotos, der es ermöglicht, von überall auf seine Dokumente zuzugreifen.

dropbox-linuxIch bin im Rahmen einer Projektarbeit auf die Dropbox gestoßen und benutze sie seither regelmäßig, nicht nur in meinem Berufsalltag. Mit meiner Familie tausche ich darüber Fotos und Dateien aus, die diese von überall aus abrufen können. Das ist besonders in der Urlaubszeit ganz praktisch. Gerade erst war der daheimgebliebene Teil meiner Familie täglich über meine Urlaubsaktivitäten mit meinem Sohn im Bilde – im wahrsten Sinne des Wortes.

Das sind die Errungenschaften, die ich an den neuen Technologien so schätze: Dass wir immer miteinander in Verbindung sein können, egal, wo auf der Welt wir uns befinden. Aber es ist in der Tat auch rätselhaft, ob wirklich immer nur diejenigen die bereitgestellten Fotos oder Dateien sehen können, die wir dafür freischalten. Wo unsere Bilder wirklich landen, wenn wir sie in eine Cloud laden, wissen wir schließlich nicht.

Und das ist es auch, wovor Snowden warnt. Deshalb empfiehlt er sicherere Alternativen wie Spideroak – die ich mir einmal in einer ruhigen Minute genauer ansehen möchte. Bis dahin lasse ich mir meine Dropbox nicht nehmen.

Ich lade weiter Fotos für die Großeltern hoch, manchmal auch ein Video. Und ich tausche Arbeitsdokumente mit Kollegen aus. Aber ich achte natürlich genau darauf, dass die Dateien keine persönlichen Informationen preisgeben und auch die Fotos im Falle eines Missbrauchs nicht kompromittierend sind.

Aber das ist ja eigentlich eh selbstverständlich.

NinaConze1 © Heike SiegertÜber die Autorin

Nina Conze arbeitet als freie Texterin für Unternehmen und Agenturen in Hamburg. Sie betreibt das Texternetzwerk Schreiberschaft und berät bei der Entwicklung von Kommunikationskonzepten, PR-Kampagnen und Buchprojekten. (www.schreiberschaft.de)