Smartphone Test: Nubia Z60S Pro

Heute folgt mal wieder ein Erfahrungsbericht und nicht nur der sonst übliche Test. Bis Mitte Oktober war das Xiaomi 13T mein Daily Driver, also das Smartphone, das ich persönlich in der täglichen Nutzung hatte. Obgleich ich immer sehr zufrieden mit dem Gerät war, habe ich es im vergangenen Jahr versäumt einen Bericht hierrüber zu schreiben. Mittlerweile ist die Zeit nun wohl abgelaufen.

Im November 2024 habe ich nun zum Nubia Z60S Pro als Daily Driver gewechselt. Damit wechselt der Hersteller erstmals seit dem Jahr 2018 wieder weg von einer der Xiaomi Marken. Damals war es noch das Meizu Pro 7, das diese Position übergangshalber, nach einem Sturz des Redmi Note 8 Pro, belegt hatte.

Was Sie nun genau bei diesem Gerät erwartet und warum genau ich gewechselt habe, erfahren Sie in diesem Bericht, ebenso die Antwort auf die Fragen, warum das Gerät ein Preisleistungsknaller und doch nichts für jeden ist.

Vorerwartungen

Viele Menschen, die das Nubia Z60S Pro in meiner Hand gesehen haben, hatten bis dato noch nichts vom Hersteller gehört. Das ist auch nicht ganz verwunderlich, tauchte die Marke in den vergangenen Jahren doch ein wenig vom deutsche Markt ab. Persönlich habe ich dem Nubia Z11 Mini S bereits im Jahr 2017 als Daily Driver vertraut und hatte danach mit dem Z17 Lite und dem V18 noch zwei weitere Geräte im Test, letzteres wurde danach von meinem Vater als Daily Driver verwendet. Das war allerdings, noch bevor ich Berichte auf Digitales für Einsteiger veröffentlichte.

Allgemein konnte mich das Nubia Z11 Mini S damals in nahezu jeder Disziplin überzeugen. Die Verarbeitung war hervorragend, Display und Kamera waren gut und mit dem Snapdragon 625 gab es einen sehr ausdauernden Prozessor mit einer ordentlichen Performance. Der einzige Kritikpunkt war damals die Updatepolitik, obgleich die UI viele Features zuließ, die andere Hersteller nicht anboten. Denn Android 6 war schon bei der Veröffentlichung die Version des Vorjahres und wurde schließlich nicht mehr geupdatet und, wie bei vielen China-Herstellern damals, waren auch die Sicherheitspatches damals unregelmäßig und nicht lang erhältlich.

Nubia ist allgemein gesagt erstmal eine Untermarke von ZTE, so wie Huawei Honor und Xiaomi Redmi oder Poco hat.

Im Nubia Z60S Pro wurde als Prozessor der Snapdragon 8 Gen 2 der Flagschiffprozessor des Vorjahres verbaut, als Hauptkamerasensor liegt der Sony IMX906 vor (daneben gibt es eine Ultraweitwinkel- und eine Telelinse). Wir haben Stereolautsprecher und ein hochwertiges Design. Kurzum, für unter 420 € war ich neugierig und wollte mir das Gerät gerne einmal ansehen und habe es von Anfang an als Option gesehen, es als Daily Driver zu behalten.

Verpackungsinhalt

Normalerweis kommt man sich beim Kauf von Flagschiffen vor, wie beim Kauf deutscher PKWs, denn Ausstattung wird hier zumeist gar nicht mitgeliefert. Apple, Samsung oder Google sind hierfür der schlagende Beweis. Bei Nubia ist dies erfreulicherweise jedoch nicht so.

In der Box befinden sich:

  • ein rotes USB-C auf USB-C Daten- und Ladekabel,
  • ein europäisches 80 Watt Netzteil,
  • ein individuelles Sim-Eject-Tool,
  • Quickstart Guide ausschließlich in Englisch,
  • eine auf dem Gerät vorher angebrachte Schutzfolie
  • und eine Schutzhülle aus Hartplastik

Abgesehen von Kopfhörern, die allerdings heutzutage von kaum einem Hersteller mehr mitgeliefert werden, erhalten wir also quasi die volle Paket, mit insbesondere einem Netzteil, das die volle Ladeleistung bietet. Die Schutzhülle ist dabei interessant, da sie ein sehr griffiges Material bietet, allerdings die linke und rechte Seite frei lässt.

Das Karton erinnert von seiner Aufmachung her an eine Kamera. Dabei ist die untere Box schwarz, der Deckel silber, bis auf die obere Seite. Die Spezifikationen zu Farbe und Speicherausbaustufe wurden auch hier aufgeklebt.

Design und Verarbeitung

Die Maße des Geräts erreichen 163,7 mm x 76,0 mm x 8,9 mm (13,5 mm am Kameramodul), bei einem Gewicht von 220 g (inklusive Simkarte). Damit haben wir den Elefanten im Raum entdeckt, denn das Nubia Z60S Pro ist ein großes und schweres Gerät. Wer damit nicht leben kann, der kann hier und jetzt sofort abschalten, denn das lässt sich einfach nicht wegwischen. Sieht man davon aber ab, haben wir ein sehr hochwertig verarbeitetes Gerät vorliegen.

Das Gerät liegt mir in Aqua vor, was ein heller Blauton, bis hin ins Türkise ist. Mir persönlich gefällt er sehr gut, insbesondere dadurch, dass er sich stark von anderen Geräten unterscheidet. Außerdem ist die Rückseite absolut fingerabdruckresistent. Der Rahmen besteht aus silbernem und mattem Aluminium, die Rückseite aus Glas. Alternativ bekommt man das Gerät auch in Schwarz oder Weiß. In Angebotsaktionen bekommt man in der Regel nur meine Farbe oder Schwarz.

Auffällig vom Design her ist das riesige Kameramodul auf der Rückseite, das vielen Menschen in meinem Umfeld als sehr auffällig ins Auge gesprungen ist und das Design von anderen Geräten abhebt.

Auf der rechten Seite finden wir drei kapazitive Tasten: die rote Power-Taste, eine Lautstärkewippe, sowie einen Kippschalter, der sich individuell belegen lässt (z.B. zum Direktstart der Kamera). Alle Tasten verfügen über einen hervorragenden Druckpunkt. Die linke Seite ist clean. Am unteren Ende finden wir den Simschlitten, ein Mikrofon, einen USB-C 3.1. Ausgang und einen der beiden Stereolautsprecher. Am oberen Ende gibt es ein weiteres Mikrofon und einen Infrarotport. Als zweiter Stereospeaker fungiert die Hörmuschel.

Positiv sind die geringen Bildschirmränder zu benennen, mit denen vor allem die Nothing-Geräte in keiner Weise konkurrieren können. Gleiches gilt für das demnächst vorzustellende Samsung Galaxy A55 5G.

Das Display besteht aus planen 2,5d-Curved-Glas. Nach https://www.devicespecifications.com/ verfügt das Gerät über eine IP68-Zertifizierung für Staub- und Wasserschutz. Nubia selbst gibt auf seiner Website hierzu jedoch keine Angabe. Ich bin mir daher nicht sicher, ob das wirklich stimmt.

Abgesehen von der Größe und Schwere des Geräts, haben wir hier ein sehr hochwertiges Gerät vorliegen. Und genau diese Kategorie ist einer der Gründe, warum ich bei dem Gerät geblieben bin.

Entsperrmechanismen

  • Codes: Ja
  • Fingerabdrucksensor: Ja (unter dem Display)
  • Face-Unlock: Ja

Alle Mechanismen funktionieren schnell, zuverlässig. Hier gibt es nichts zu klagen. Andererseits machen viele Mittelklassegeräte anderer Hersteller, wie das CMF Phone 1, das Redmi Note 13 Pro 5G oder das Honor 90 ihren Job in dieser Kategorie auch nicht schlechter und brauchen dafür keinen Flagschiffprozessor.  Ich finde, das ist immer eine wichtige Information, für jene, die sich fragen, ob sie bei der Prozessorleistung nicht doch ein paar Euros mehr investieren sollten.

Display

Im Nubia Z60S Pro wurde ein 6,78″ großes planes AMOLED-Panel im 20:9-Format, mit einer maximalen Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, die sich auch als adaptiv einstellen lässt. Es löst mit 1.260×2.800 Pixeln auf und kommt auf eine Pixeldichte von 452 ppi. Die Kamera verbirgt sich hinter einem zentral gelegenen Punchhole.

Im Graustufentest des Antutu Benchmark lassen sich die Schwarz- und Weißwerte von 2-255 unterscheiden. Im Multitouch werden alle zehn Finger parallel erkannt. Als maximale Helligkeit konnte ich 860,8 Lux messen.

Auf dem Gerät lässt sich ein Always-On-Display einzustellen und individualisieren. Entgegen vieler günstigerer Geräte von Redmi, Poco oder dem CMF Phone 1, bleibt dieses dann auch die gesamte Zeit an.

Grundsätzlich haben wir hier ein wirklich schönes Display vorliegen. Ein CMF Phone 1 schafft es aber für unter der Hälfte des Preises auf eine höhere Helligkeit, und auch ein Honor 90 war hier für weniger Geld besser aufgestellt und das nicht nur in Sachen Helligkeit.

Mir persönlich hat die Helligkeit aber in jeder Phase gereicht. Aktuelle Flagschiffe sollen sich hier aber deutlich abheben. Dazu fehlt mir der Vergleich. Man sollte sich aber zunehmend auch die Frage stellen, wie gut es eigentlich für die Augen ist, immer in ein derart helles Display zu starren.

Software

Zum Zeitpunkt des Tests (11. Januar 2025) arbeitet das Nubia Z60S Pro auf Android 14 Basis, mit einem Sicherheitspatch vom 1. Oktober 2024. Nubia verspricht Sicherheitspatches bis Ende 2026, jedoch keine Versionsupdates. Darüber liegt das hauseigene MyOS in der Version 14.0.12.

Screenshot vorinstallierter Apps

In dieser Kategorie bleibt man also seiner alten Schwäche treu, denn die meisten anderen Hersteller bieten hier zuverlässigere und längere Updates. Für mich persönlich schlägt das aber wenig ins Gewicht, da ich außer dem Xiaomi Mi Note 10 Lite in den letzten Jahren kein Gerät über zwei Jahre in der Nutzung hatte.

MyOS ist in meinen Augen eine sehr aufgeräumte UI. Insbesondere finden wir auf dem Gerät so gut wie keine Bloatware vorinstalliert. Dafür sind wir in der Funktionalität und Individualisierung gegenüber Xiaomis HyperOS jedoch ein wenig limitiert. So fehlt mir z.B. die Möglichkeit im App Drawer Apps zu kategorisieren. Auch funktioniert der App-Kloner nur auf eine sehr ausgewählte Anzahl von Apps. Das stört mich z.B., da ich die Xiaomi Home App nicht klonen kann, was für mich relevant ist, da ich meine Smarthomegeräte auf verschiedenen Länderservern hinterlegt habe.

Das DRM Widevine Level liegt auf L1, wodurch sich Filme, über z.B. Netflix oder Prime Video, in FullHD oder 4k streamen lassen.

Die Google Services funktionieren hier uneingeschränkt. Der Google Play Store ist zertifiziert.

Im Rahmen des Testzeitraums bekam ich zwei Updates, eines beim Kauf, dass den Sicherheitspatch vom November 2023 auf August 2024 anhob (also vermutlich mehrere Patches auf einmal darstellte) und eines im November für Oktober 2024. Ich gehe also von Updates im Zweimonatsrhythmus aus.

Performance

Da dass Nubia Z60S Pro, mit dem Snapdragen 8 Gen 2 aus dem Hause Qualcomm, als erstes Gerät auf dieser Seite über einen verhältnismäßig aktuellen Flagschiffprozessor verfügt, wundert es nicht, dass es in den Benchmarks dies Spitzenposition einnimmt und auch Apple Geräte hinter sich lässt. An Arbeitsspeicher stehen 8 GB LPDDR5X RAM zur Verfügung.

In den Benchmarks erreicht das Gerät die folgenden Werte und Platzierungen:

  • Geekbench 5: Single Core 1.494 (1. von 70), Multi Core 5.35 (1. von 70)
  • Geekbench 6: Single Core 2.045 (2. von 20), Multi Core 5.634 (1. von 20)
  • Antutu 10: 1.577.867 (1. von 30)

Früher habe ich immer betont, dass man eine hohe Performance nicht braucht und kaum einer sie bemerkt. Bei diesem Gerät muss ich zugeben: „Doch, das merkt man!“ Insbesondere muss ich seit der Nutzung dieses Geräts feststellen, dass mir zunehmend mehr Geräte zu langsam werden. Man sollte sich also überlegen, ob man wirklich einmal zu einer hohen Leistung greifen sollte, nicht nur beim Autokauf.

Lautsprecher

Überzeugen tun auch die verbauten Stereospeaker, die auf eine maximale Lautstärke von 105 dBa erreichen und somit in Sachen Lautstärke fast alles in den Schatten stellen. Regulieren wir das auf Mitte der 90er dBa runter, ist der Klang auch voll und blechert gar nicht.

Die Telefoniequalität ist gut und hebt sich gegenüber günstigeren Geräten positiv ab.

Über einen 3,5 mm Klinkenausgang verfügt das Nubia Z60S Pro nicht. Mit Hilfe eines USB-C-Adapters von Xiaomi erhält man allerdings einen vollen und satten Klang, der mir bereits bei 65 % zu laut wird.

Per Werk haben wir die Möglichkeit verschiedener Equalizereinstellungen, die sich zudem per KI optimieren lassen. Das Gerät ist DTS-fähig.

Kameras

Hauptkamera

Im Nubia Z60S Pro ist auf der Rückseite nur ein Triple Kamera Setup verbaut. Wir haben eine 50 MP Hauptlinse (Sony IMX906, ƒ/1.59), eine 50 MP Ultraweitwinkellinse (Omnivision 50D, f/2.0) und eine 8 MP Telelinse (Hynix847, f/2.4). Auf der Frontseite ist ein 16 MP Sensor (Omnivision OV16A1Q, f/2.0) verbaut.

Portraitaufnahme

Was ich nicht erwartet hätte, ist dass das Nubia Z60S Pro das Xiaomi 13T tatsächlich in der Kameraleistung schlägt. Ob bei guten oder schlechten Belichtungsverhältnissen, wie auch beim Portraitmodus, es sieht zumeist besser, aber nie schlechter aus. Respekt! Besonders ist dabei, dass das Gerät mit 35 mm Brennweite knipst und nicht mit 24 mm, wie alle anderen Geräte. Im Straßenmodus lässt sich aber auf die Brennweite wechseln.

Lowlightaufnahme

Auch die beiden anderen Linsen tun ihren Zweck und bieten eine größere Breite an Brennweiten. Obgleich viele Tester diese als deutlich schwächer gewertet haben, muss ich hier einräumen, dass Nubia den Job auch nicht schlechter macht, als seine Mitbewerber.

Ultraweitwinkel

Telelinse

In Sachen Makroaufnahmen hatte Nubia mit seinem Makromodus schon beim Z11 Mini S die Nase vorn, das bist dato die besten Aufnahmen in dieser Kategorie bot. Auch bei diesem Gerät macht die Software von Nubia wieder einen besseren Job, als die ganzen 2 MP Linsen, die in anderen Geräten verbaut sind.

Makroaufnahme

Die Frontkamera macht gute Aufnahmen und bietet zusammen mit der Google Fotos App einige KI-Verbesserungen an. Selbige lassen sich in anderer Variante auch für die Rückseite nutzen.

Frontkamera (Portraitmodus mit Color-Pop)

Auf der Rückseite lassen sich Videos in bis zu 8k mit 30 Fps oder 4k mit 120 Fps aufnehmen. Bis zu einer Auflösung von 4k mit 60 Fps besteht zudem die Möglichkeit einer optischen Bildstabilisierung. Auf der Frontseite ist man auf 1080p mit 30 Fps deutlich limitierter. Auch hier habe ich den Eindruck, dass man gegenüber einem Xiaomi 13T die Nase vorne hat.

Hauptkamera (Lowlight mit Farbfiltern und Portraitmodus)

Auch wenn die Kamera gegenüber meinen vorherigen Daily Driver die Welt nicht verändert, so ist sie doch für den gleichen Preis in allen Kategorien besser, mal mehr, mal weniger.

Akkuleistung

Eine ordentliche Leistung bietet der Snapdragon 8 Gen 2 in Kombination mit dem verbauten 5.100 mAh großen Akku auf alle Fälle. Auch hier muss ich keine Abstriche gegenüber dem Xiaomi 13T hinnehmen, sondern mache sogar einen besseren Schnitt.

In der Tat muss ich mit dem Gerät, bei meiner Nutzung als Daily Driver, mit adaptiver Helligkeit und einer adaptiven Bildwiederholfrequenz nur alle drei Tage an die Steckdose. Das ist wirklich stark und hatte ich zuvor im Zeitalter der Smartphones nie.
AccuBattery misst die ScreenOn-Zeit stets zwischen 8-12 Stunden. Der kombinierte Verbrauch liegt hier zwischen dem Ende des dritten Tages bis darüber hinaus.

Für eine Stunde YouTube auf mittlerer Helligkeit und Lautstärke verbraucht das Gerät 6 %. Das ist ein guter Wert.

Das Gerät lässt sich kabelgebunden mit maximal 80 Watt aufladen. Das bringt gegenüber einem 67 Watt geladenen Gerät in der Vollladung aber keine Vorteile und dauert etwas über eine halbe Stunde für eine volle Ladung. Das ist nicht schlecht, aber auch nicht besser, als bei vielen hier vorgestellten günstigeren Geräten, wie z.B. dem Poco M6 Pro.

Kabelloses Laden und Reverse-Charging ist jedoch nicht möglich. Beides sind aber Funktionen, die bei mir auch bei den Geräten keine Verwendung finden, die es können. Aber das muss jeder mit sich ausmachen.

Trotz schnelleren Prozessors komme ich hier auf wirklich sehr gute Werte. Wie bei den Kameras hätte ich auch hier den Schritt nach vorne nicht erwartet.

Konnektivitäten

Das Gerät ist LTE- und 5G-fähig und, gemäß Hersteller, kompatibel mit den folgenden Bändern: 1/3/4/5/6/7/8/12/17/18/19/20/25/26/28/34/38/39/40/41/42/66/77/78.

Das Gerät verfügt über einen Dualsimslot, der zwei Nanosimkarten parallel nutzen kann. Die Möglichkeit eine eSIM zu verwenden ist leider nicht gegeben, fand bei mir persönlich in der Vergangenheit noch keine Anwendung.

Eine Speichererweiterung per SD-Karte ist nicht möglich. Meine Version verfügt über einen internen Speicher von 256 GB, von denen per Werk über 236 GB frei zur Verfügung stehen. Alternativ bekommt man für 70 € mehr in der UVP den doppelten Speicher und 16 GB RAM oder 1 TB Speicher und 16 GB RAM für eine Aufpreis von 200 € in der UVP. Beides erscheint mir persönlich zu teuer.

Sehr überzeugend ist der WLAN-Test mit Speedtest abgelaufen. In der egal ob vor dem Router bis hoch aufs Dach stets über 80 % der Down- und Uploadrate erreichen.

Ebenfalls sehr überzeugend zeigte sich der GPS-Empfang, denn so viele Satelliten konnte bislang noch kein anderes Gerät empfangen Mit GPS Test konnte ich eine auf 3m genaue Position bestimmen, was am Qualcomm Prozessor liegt, der per Werk nie eine höhere Genauigkeit erreicht. Dabei wurden 86 Satelliten gefunden und davon 63 für die Positionsbestimmung verwendet. Der Hardwarekompass funktionierte korrekt.

An übrigen Konnektivitäten haben wir: USB-C 3.1, was eine schnellere Übertragung als die zweite Generation ermöglicht, NFC zum kontaktlosen Zahlen, sowie Bluetooth 5.3 und ein Infrarotport, um das Gerät als Fernbedienung zu verwenden. Letzteres habe ich bislang aber noch nicht verwendet.

Preis- und Preisleistung

Ich habe das Nubia Z60S Pro Ende September 2024 als EU Import für unter 420 € erstanden. Was mir damals aufgrund der schon absolut fairen UVP von 599,00 € als günstig vorkam, entpuppte sich mittlerweile als zu früh zugeschlagen. Denn mittlerweile bietet der gleiche Händler das Gerät gar für unter 330 € aus der EU an.

Während schon die UVP im Vergleich zu einem Honor 90 ein Knaller ist, sind die 330 € ein Wahnsinn, anhand der Hardware und abgelieferten Leistung.

Fazit

Drei Ansätze gibt es, die einem das Nubia Z60S Pro ausreden können:

  1. Man verfügt über eine endlose Geldbörse, dann kriegt man sicherlich eine noch bessere Hardware. Dafür muss man aber sicher mindestens 800 €, also mehr als das doppelte hinlegen.
  2. Das Smartphone ist einem einfach zu groß und schwer. Dem kann ich dann wirklich nichts entgegensetzen.
  3. Man legt auf Softwareupdates einen großen Wert. Dann ist man bei Apple, Google, Nothing, Samsung oder Xiaomi sicher besser aufgehoben.

Davon abgesehen bekommt man wirklich ein hervorragendes Gesamtpaket, das mich hoffen lässt, dieses Gerät sehr lange zu halten. Denn Kameras, Leistung, Lautsprecher und Verarbeitung sind auf einem wirklich sehr hohen Niveau. Für den Preis ist das wirklich sehr stark.


Björn WinterbergÜber den Autor
Björn Winterberg unterstützt das Team von Digitales für Einsteiger seit Januar 2020 unentgeltlich. Dabei betreut er die neu eingeführte Kategorie Smartphone-Tests, einem Hobby dem er seit 2018 nachgeht. Normal ist er beruflich an einem Hamburger Gymnasium als Lehrer in den Fächern Mathematik und Informatik tätig.