Faxgerät

Frage:

Ich (Helga, 68) möchte meinem bisherigen Mobilfunkanbieter kündigen. Am sichersten und schnellsten soll das per Fax gehen. Nun habe ich aber gar kein Faxgerät. Mein Enkel erwähnte, dass das „irgendwie“ über die „Cloud“ gehen soll. Einen Computer mit Internetanschluss habe ich, eine E-Mail Adresse ebenfalls. Mein Drucker kann, laut Aussage meines Enkel, auch scannen. Können Sie mir weiterhelfen?

Antwort:

Hallo Helga,

ihr Enkel hat Recht: Sie können die Kündigung ihres Mobilfunkvertrages auch per Fax senden.

Um ab und zu mal ein Fax zu versenden, benötigen Sie kein Faxgerät. Faxen können Sie auch über das Internet, das ist kinderleicht und sogar kostenlos. Sie benötigen lediglich einen Computer mit Internetanschluss und einen Drucker. Und weil Kündigungen ohne Unterschrift nicht gültig sind, sollte der Drucker auch scannen können.

Eine Kündigung kann zum Ende der Vertragslaufzeit erfolgen. Wichtig: Achten Sie auf die Kündigungsfrist. So gut wie alle Handy-Verträge müssen mindestens drei Monate vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit gekündigt sein, sonst verlängert sich die Laufzeit um weitere zwölf Monate. Es gibt aber auch Handy-Verträge mit einmonatiger oder halbjährlicher Kündigungsfrist. Vor Ablauf dieser Frist muss die Kündigung beim Mobilfunkanbieter eingegangen sein.

Nehmen Sie bitte ihre letzte Mobilfunkrechnung zur Hand und folgen Sie diesen Schritten:

Schritt 1: Kündigung schreiben

Die Kündigung eines Mobilfunkvertrages muss schriftlich erfolgen, einen Grund müssen Sie nicht nennen. Wenn Sie per Brief kündigen wollen, verschicken Sie diesen als Einschreiben. Einfacher und schneller geht das jedoch per Fax.

Starten Sie bitte auf Ihrem Computer die Textverarbeitung. In das Kündigungsschreiben müssen Sie alle persönlichen Daten eintragen, die diesen Vertrag betreffen. Das reicht von Ihrer Anschrift über die Mobilfunknummer bis hin zur Kundennummer. Alle Angaben finden Sie auf Ihrer letzten Handyrechnung oder im Mobilfunkvertrag.

Weitere Einzelheiten entnehmen Sie der folgenden Abbildung 1:

Abb1_F002

Schritt 2: Drucken und unterschreiben

Ohne Unterschrift ist die Kündigung nicht gültig. Auf dem Monitor können Sie jedoch nichts unterschreiben, deshalb ist es nötig, den Text zunächst einmal auszudrucken. Wählen Sie eine hohe Druckqualität und klicken Sie auf „Drucken“.

Nachdem der Drucker das Schreiben ausgedruckt hat können Sie die Kündigung unterschreiben.

Schritt 3: Das Schreiben scannen

Hat alles geklappt? Super! Die unterschriebene Kündigung müssen Sie jetzt wieder in den Computer zurück bekommen. Zum Glück lässt sich Ihr Drucker ja auch als Scanner verwenden. Wahrscheinlich haben Sie schon einmal ein Dokument gescannt und kennen sich mit dem Gräte etwas aus. Es ist wirklich ganz einfach.

  1. Legen Sie das Schreiben mit der Schrift nach unten auf den Scanner und starten Sie die Scanner-Software.
  2. Klicken Sie auf  „Neues Dokument scannen“ oder einen ähnlichen Befehl.
  3. Wählen Sie im Menü die Option „Text“ und eine Auflösung von mindestens 300 dpi und bestimmen Sie PDF als Ausgabeformat. Das ist von Vorteil, da ein PDF-Dokument (und damit Ihre Kündigung) an jedes Fax angehängt werden kann. Einige Fax-Anbieter unterstützen aber auch andere Formate wie DOC, PNG oder JPG. In diesem Fall können Sie auch eines dieser Formate verwenden.
  4. Klicken Sie auf „Scannen“ um den Scan-Vorgang zu starten. Nach dem Scannen wird Ihnen das Dokument auf dem Bildschirm angezeigt. Ist alles einwandfrei zu lesen, speichern Sie das Dokument in einem beliebigen Ordner.

Um das Fax zu versenden, ist jetzt ein vierter Schritt erforderlich:

Schritt 4: Faxen über das Internet

Eine Kündigung per E-Mail zu versenden ist problematisch, denn Sie bekommen keine Bestätigung, dass der Empfänger das Schreiben auch erhalten hat. Nicht selten berufen sich die Mobilfunkanbieter darauf, die Kündigung nie erhalten zu haben. Deshalb ist auch im Internet-Zeitalter das Faxgerät noch immer eine ideale Ergänzung zur E-Mail. Hier gilt die Sendebestätigung als Beweis, dass das Schreiben eingegangen ist.

Viele Menschen versenden nur ab und zu ein Fax, die Anschaffung eines teuren Faxgerätes lohnt sich für sie nicht. Deshalb gibt es im Internet viele Anbieter, die Faxe versenden. Einige verlangen eine geringe Gebühr dafür, andere finanzieren sich über Werbeeinblendungen, wiederum andere stellen den Service kostenlos zur Verfügung.

Welchen Anbieter Sie in Anspruch nehmen wollen, müssen Sie selbst entscheiden. Unser Beispiel bezieht sich auf freepopfax.com, einen Anbieter, den Sie ohne großen Aufwand und außerdem kostenlos nutzen können (Abbildung 2):Abb2_F002

Das Fax versenden Sie nun folgendermaßen:

  1. Tragen Sie die Absenderangaben in den dafür vorgesehenen Feldern ein. Ihre E-Mail-Adresse ist wichtig, weil Ihnen per E-Mail eine Versandbestätigung zugeschickt wird.
  2. Da sich der Kündigungstext in der PDF-Datei befindet, klicken Sie im zweiten Schritt auf „Dokument hochladen“ und wählen unter „Datei auswählen“ die gewünschte Datei aus. Dieser Anbieter unterstützt mehrere Formate, dabei ist auch PDF.
  3. Zur Überprüfung Ihrer Identität schickt Ihnen der Anbieter eine SMS auf das Handy die einen speziellen Code enthält. Das dauert nur wenige Augenblicke. Den SMS-Code tragen Sie in das entsprechende Eingabefeld ein.
  4. Überprüfen Sie noch einmal alle Eingaben und akzeptieren Sie die allgemeinen Geschäftsbedingungen. Klicken Sie zum Abschluss auf „Bestätigen“. Die Kündigung wird jetzt an das Faxgerät Ihres Mobilfunkanbieters geschickt.

Unmittelbar nach der erfolgreichen Zustellung bekommen Sie per E-Mail die Versandbestätigung. Diese sollten Sie gut aufbewahren. Auch die angehängte PDF-Datei wird angezeigt. Wenn Sie diese öffnen, werden Sie bemerken, dass der Anbieter dort Werbung eingefügt hat. Wenn man bedenkt, dass der Faxversand kostenlos erfolgt, sollten Sie sich daran nicht weiter stören. Andernfalls können Sie einen kostenpflichtigen, aber werbefreien Fax-Versand wählen.

Über den Autor
Uwe Matern ist Gründer der DIGITALES GmbH. Auf dem Portal DIGITALES für EINSTEIGER  gibt er jede Menge kostenfreie Tipps für digitale Einsteiger. Parallel ist er mit Digitales für Unternehmen als Digital-Berater für kleine und mittelständische Unternehmen aktiv. Seit Frühjahr 2017 betreibt er mit seiner Frau, Petra Gieffers, die Plattform für Kunstkurse aller Art: kukundo