Smartphone Test | Redmi Note 9
Redmi Note 9
Die Redmi Note Reihe ist vermutlich die bislang von mir am häufigsten getestete Reihe. Mit dem Redmi Note 4, 5, 7, 8 und 8 Pro wurden bereits fünf Geräte aus dieser Reihe getestet, wenn auch manches Gerät vor meiner Tätigkeit auf Digitales für Einsteiger.
Mit dem 9er steht heute also schon das sechste Gerät aus dieser Reihe im Test an.
Vorerwartungen
Im Grunde steht die Redmi Note Reihe in jeder Generation für ein Top-Preis-Leistungsverhältnis, eine starke Akkuleistung und bezogen auf den Preis für eine herausragende Verarbeitung und gute Kameraleistung.
Nichts anderes habe ich im Grunde auch von diesem Gerät erwartet, so dass ich dieses Gerät gleich im Vorwege als neues Gerät für meine Mutter vorgesehen habe. Am Ende ist es das auch tatsächlich geworden.
Verpackungsinhalt
Die in weiß gehaltene Verpackung des Redmi Note 9 zeigt auf dem Deckel eine grüne und die mir vorliegende Variante in Midnight Grey, sowie eine Frontansicht des Geräts.
Neben dem Gerät finden sich in der Verpackung eine Schutzhülle aus dunklem Silikon, eine Sim-Nadel, ein USB-C-Ladekabel und ein europäisches Netzteil 5V auf 3A. Zudem wurde im Vorwege eine Schutzfolie auf dem Gerät, ohne Luftblasen, installiert. Bei eigener Nutzung würde ich diese aber entfernen, da sich Glas einfach hochwertiger anfühlt.
Die Kurzanleitung liegt in 13 Sprachen vor, darunter auch deutsch.
Design und Verarbeitung
Das Redmi Note 9 misst 161,9 mm x 76,8 mm x 9,1 mm (10,5, mm an der herausstehenden Kamera) bei einem Gewicht von 199 g (inklusive Simkarte). Man kommt also nicht umhin festzustellen, dass man was in der Hand hat.
Bei der Nutzung der mitgelieferten Schutzhülle verschließt die Kamera mit dieser gut und auch Staub sammelt sich hier kaum. Das ist deutlich besser gelöst, als beim Redmi Note 8 Pro.
Der Unibody ist super verarbeitet und obwohl die Ausschreibung des Vekäufers, als auch andere Tester, die Rückseite als Kunststoff bezeichnen, hätte ich sie ohne dies gelesen zu haben vermutlich als Glas angenommen. Die Farbe bezeichnet der Hersteller als Midnight Grey, wobei sie meines Erachtens eher ins Blaue geht. Alternativ gibt es das Gerät auch in einem Weiß- bzw. Grünton, wobei die weiße Variante in der Regel 10-15 € teurer ist.
Sowohl Front- als auch Rückseite blieben im Testzeitraum frei von Kratzern. Die Rückseite ist allerdings nicht unanfällig für Fingerabdrücke. Diese fallen allerdings weniger auf, als bei anderen Geräten.
Auf der rechten Seite befinden sich die Power Taste und die Lautstärkewippe. Die Tasten und der Rahmen sind meiner Meinung nach auch aus Metall, ganz sicher bin ich mir da aber auch nicht. Sie sitzen fest im Gehäuse und haben einen guten Druckpunkt.
Auf der linken Seite befindet sich der Simschlitten. Auf der unteren Seite befindet sich der USB-Typ-C-Anschluss, sowie der Monolautsprecher und der Klinkenanschluss. Am oberen Ende finden wir einen Infrarotanschluss.
Der Fingerabdrucksensor befinden sich unter der Quadkamera auf der Rückseite.
Entsperrmechanismen
Codes: Ja
Fingerabruchsensor: Ja (Rückseite)
Face-Unlock: Ja
Die Entsperrmechanismen funktionieren alle drei zuverlässig, wenngleich man hier meiner Meinung nach nicht auf dem Geschwindigkeitsniveau des Prozessors operiert. Dies schreibe ich dem geringen Arbeitsspeicher von 3 GB in der vorliegenden Version vor.
Display
Das 6,53 Zoll große IPS LCD Display im 19,5:9 Format löst in FullHD+ auf. Die Frontkamera verbirgt sich in einem Punchhole. Dieses befindet sich am oberen linken Rand des Bildschirms.
Bei maximaler Helligkeit konnte ich lediglich 395,1 Lux messen, das verwundert mich, da ich im Testzeitraum das Gerät durchaus als wirklich hell wahrgenommen habe. Dennoch sind es fast 100 Lux weniger, als noch beim Redmi Note 8. Insbesondere reicht mir hier aber die mittlere Helligkeit in der Alltagsnutzung fast immer aus. Die Schwarzwerte lassen sich ab 6 unterscheiden, die Weißwerte bis 254.
Die Blickwinkelstabilität ist super. Im Multitouch werden alle zehn Finger erkannt.
Software
Zum Zeitpunkt des Tests arbeitet das Redmi Note 9 auf Android 10 Basis unter der hauseigenen MIUI in der Version 12.0.2 mit einem Sicherheitspatch vom 1. Juli 2020. Dabei habe ich im Testzeitraum bereits ein größeres Update von MIUI 11 auf 12 bekommen.
Aus den Vorerfahrungen kann ich MIUI als regelmäßig geupdatete UI empfehlen, die viele Einstellungsmöglichkeiten bietet. Dies trifft auch auf das Redmi Note 9 zu.
Das DRM Security Level liegt auf L1, wodurch sich Videos auf Netflix oder Amazon Video in FullHD streamen lassen.
Performance
Nicht zu 100 % zufrieden bin ich mit der Perfomance des Helio G85 von Mediatek in Kombination mit seinen 3 GB Arbeitsspeicher.
Denn obwohl wir im Antutu Benchmark 8.3.7 187931 Punkte, also doppelt so viele, wie beim Elephone E10 komme, was dem siebten Platz von 16 getesteten Geräten seit November 2019 entspricht und auch der Geekbench 5 348 Punkte im Single-Core und 1238 Punkte im Multi-Core erreicht, braucht das Gerät gerade beim Start von Apps relativ lange und ist hier so gut wie immer dem E10 unterlegen. Dies gilt hier insbesondere beim Start der Kamera und hier insbesondere beim Umschalten auf den Portraitmodus. Hier komme ich mir vor, als würde jemand ein Stativ aufbauen. Dies ist dem geringen Arbeitsspeicher zuzuschreiben, denn wenn ich diesen vorab freimache funktioniert es. Ich komme nicht umhin zu sagen, dass mich das nervt.
Sind die Apps erstmal gestartet, zehren wir wieder von dem Prozessor und sind deutlich performanter, als Snapdragon 665 Geräte. Dies macht sich sowohl bei Spielen, wie auch langen PDFs bemerkbar.
Lautsprecher
Die Leistung des Geräts ist vollkommen in Ordnung.
Der der Lautstärketest mit dem Cadrim Sound Level Meter kommt auf 96,4 dB, verzerrt dafür aber auch bei maximaler Lautstärke nicht. Vom Klang her macht der Lautsprecher Spaß.
Der Kopfhörerausgang bietet eine ausreichende Lautstärke, die mir bei 70 % zu laut wird. Zudem hat man die üblichen Equalizereinstellungen für verschiedene Kopfhörermodelle von Xiaomi.
Die Telefoniequalität ist solide. Es gibt nichts zu meckern, aber auch nichts hervorzuheben.
Kameras
Hauptkamera |
Das Redmi Note 9 setzt auf einen 48 MP Hauptsensor, eine 8 MP Weitwinkellinse, einen 2 MP Tiefensensor und eine 2 MP Makrokamera. Dabei kann man in den Kategorien Weitwinkel und Makro die größten Verbessungen im Vergleich zum Vorgänger verbuchen.
Wie bereits bei Vorgängermodellen nutzt die 48 MP Kamera in der Grundeinstellung ein Pixelbinning auf 12 MP. Die Bilder wirken natürlich und bieten eine besser Farbdynamik, als noch beim Vorgänger. Andererseits habe ich den Eindruck, dass der Bokeheffekt hier bei mehr Objekten nicht ganz Fehlerfrei ist.
Wie in jedem Jahr, so ist man auch bei dem Redmi Note 9 wieder erstaunt, was man für 130 € für eine Kameraleistung bekommen kann. Im Lowlight fällt man gegenüber dem Redmi Note 8 Pro dann aber wiederum deutlich ab.
Richtig gut fand ich die Leistung der Frontkamera. Hier brilliert auch der Bokeheffekt wieder problemlos und im Test entstanden wirklich schöne Aufnahmen.
Videos lassen sich auf beiden Seiten zwar nur in 1080p mit 30 FPS aufnehmen, dafür zeigt sich der Autofokus aber sehr schnell. Hier lässt sich auch die Weitwinkelkamera für Videos nutzen, ein Umstellen während der Aufnahme zwischen den Kameras ist aber nicht möglich.
Akkuleistung
Wie in jedem Jahr ist dies natürlich die Topkategorie des Geräts und die Kombination aus Helio G85 und 5020 mAh großem Akku bringt im Vergleich zum Vorjahr wieder einen Sprung nach vorne.
Gemäß AkkuBattery komme ich immer auf eine Screenonzeit von über 13 Stunden bei mittlerer Helligkeit. Im kombinierten Verbrauch sind das über 208 h Nutzungsdauer, also fast 9 Tage als Testgerät.
Auf mittlerer Helligkeit verbrauche ich für eine Stunde Youtube 6 %. Auch das ist ein toller Wert.
Das Laden dauert dafür allerdings. 170 min muss man für eine volle Aufladung mit dem mitgelieferten Netzteil wohl einplanen.
Konnektivitäten
Das Redmi Note 9 ist LTE-fähig und kompatibel mit den folgenden Bändern: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B20/B38/B40/B41.
Das Gerät verfügt über einen Dualsimslot. Zudem lässt sich der Speicher noch um eine Micro SD Karte erweitern. Der interne Speicher beläuft sich auf 64 GB, von denen einem per Werk 48,1 GB zur Verfügung stehen. Alternativ kann man das Gerät auch mit dem Speicher erwerben. Der Aufpreis hierfür liegt zwischen 20-40 €.
Im WLAN messe ich die folgenden Werte (1: direkt vor dem Router; 2: ein Zimmer daneben; 3: auf dem Dach; Werte in Mbit/s bei einer Übertragungsrate von maximal 100 Mbit/s im Download / 30 Mbit/s Upload):
- D: 99,5 / U: 28,8
- D: 98,8 / U: 28,8
- D: 11,8 / U: 0,75
Hier zeigt sich offenbar die Schwäche bei weiterer Entfernung im 5 GHz Netz.
Der GPS Empfang (GPS-Test) findet 38 Satelliten, von denen 21 benutzt werden und zu einer auf 2 m genauen Position kommen. Der Hardwarekompass funktioniert.
Das Gerät verfügt über einen USB-Typ-C-Anschluss.
Obgleich ich nach vorherigen Tests der Meinung war, dass das Redm Note 9 NFC-fähig ist und dies auch bei der Bestellung so gelesen habe, verfügt mein Gerät über diese Funktion nicht. Im Link von meiner Bestellung steht jetzt auch nichts mehr davon. Es wird jedoch auch eine Version mit NFC angeboten. Auch hier beträgt der Aufpreis zwischen 10-15 €.
Wie bereits oben erwähnt verfügt das Gerät über einen 3,5 mm Klinkenausgang.
Eine Blutoothverbindung (5.0) mit meinem Anker Soundcore Boost verlief problemlos.
Das Gerät verfügt zudem über einen Infrarotblaster. Man kann es also z.B. als Fernbedienung für den Fernseher, einen Beamer oder die Stereoanlage verwenden.
Preis- und Preisleistung
Man bekommt das Redmi Note 9 für um die 130-150 € als Import bzw. sogar in der großen Version aktuell für 160 € bei Amazon, zum Teil für 180 €. All diese Preise sind mehr als fair. Da macht man nichts falsch.
Fazit
Das Lag beim Starten der Kamera nervt mich wirklich, und außerdem bin ich mir sicher, dass das Gerät in der Ausschreibung NFC-fähig war.
Klammere ich diese beiden Punkte aber aus, so habe ich hier ein tolles Gerät, das in den Kategorien Verarbeitung, Akku, Software und Kamera die Konkurrenz bei 130 € hinter sich lässt und auch in den anderen Kategorien sicher nicht klar verliert.
Wer mit dem Lag leben kann, für den gibt es wirklich viel auf der Habenseite.