Heute ist ein Tag, an dem ich mal wieder staune.
Über all das, was ich im digitalen Alltag so benutze.
Und wie selbstverständlich ich den technischen Fortschritt bereits integriert habe. So werde ich jeden Werktag morgens früh von meinem Smartphone geweckt. Dass ich aus Versehen mal samstags um halb sieben aus dem Schlaf gerissen werde, weil ich vergessen habe, meinen Wecker auszustellen, kommt nicht mehr vor, denn am Wochenende klingelt mein Smartphone einfach nicht, das schlaue Ding.
Sehen und Teilen
Später, auf dem Weg zur Arbeit, entdecke ich etwas Lustiges, fotografiere es und teile es per einfachem Klick mit meinen Freunden. Wenn ich einkaufen gehe und kein Bargeld dabei habe, zahle ich einfach mit Karte. Wenn ich wissen will, ob mein Geld ausreicht, um meinen Einkauf zu bezahlen, schaue ich kurz mit meinem Smartphone auf mein Konto. Wenn mir da was Komisches auffällt, schicke ich schnell einen entsprechenden Screenshot meines Kontoauszugs per WhatsApp an meine Steuerberaterin, die kümmert sich drum. Fall geklärt.
Fahren und Navigieren
Wenn ich dann etwas sehr Großes eingekauft habe, das zu schwer ist und ich nicht tragen kann, schaue ich mithilfe einer App nach, ob ein Taxi oder ein „Car2Go“ in der Nähe ist. Stelle fest, dass Letzteres der Fall ist, also dass beispielsweise 112 Meter entfernt ein kleiner Smart steht, den ich benutzen kann. Ich reserviere das Auto, schließe es mit meiner Membercard auf und starte mittels eines Zahlencodes.
Dann fahre ich mit dem Auto meinen Einkauf nach Hause. Wenn ich nicht weiß, wo ich lang muss, hilft mir das Navigationsgerät – entweder das des Autos oder das auf meinem Smartphone. Dann packe ich meinen Einkauf aus und sollte ich dabei auf etwas Kompliziertes stoßen, schaue ich kurz im Internet nach, wie man es aufbaut, anschließt oder einsetzt. Dafür gibt es entweder ein Video auf YouTube oder eine Beschreibung in irgend einem Forum.
Hören und Lesen
Dann setze ich mich mit meinem Sohn an den Tisch, zum Abendessen hören wir über mein Smartphone – kabellos verbunden mit meiner Stereoanlage – schöne Musik und ich unterhalte mich mit ihm. Fragt er mich dann, wie die Menschen in Afrika wohnen oder warum man die Sonne nur tagsüber sieht, zeige ich ihm ein paar Bilder und Filme im Internet und kann seine Fragen sofort beantworten.
Wenn ich Bücher nicht so sehr lieben würde, hätten wir wahrscheinlich einen Kindle und ich würde dann abends mit ihm im Bett aus einer Bibliothek mit mehreren tausend Kinderbüchern eine Gute-Nacht-Geschichte auswählen. Abends schalte ich dann den Fernseher ein und suche mir eine Film- oder Fernsehsendung aus, die ich zwischendurch bei Bedarf auf Pause stelle, um sie später weiterzuschauen.
Und nebenbei buche ich online meine nächste Bahn- oder Flugreise. Wofür ich dann, wenn die Reise beginnt, gar kein Papierticket mehr brauche, weil das alles über das Smartphone läuft.
All das sind nur Beispiele dafür, wie viele Funktionen es gibt, die unseren Alltag – wenn wir wollen – massiv erleichtern. Und ich nutze bestimmt nur einen Bruchteil der Angebote aus dem Katalog der mobilen und technologischen Möglichkeiten.
Aber ich staune. Schließlich kenne ich ein Leben noch ohne diese ganzen „Spielereien“, und so alt bin ich nun auch noch nicht, als dass es mich nicht ein bisschen erschrecken würde, wie normal das alles längst geworden ist.
Über die Autorin
Nina Conze arbeitet als freie Texterin für Unternehmen und Agenturen in Hamburg. Sie betreibt das Texternetzwerk Schreiberschaft und berät bei der Entwicklung von Kommunikationskonzepten, PR-Kampagnen und Buchprojekten. (www.schreiberschaft.de)