Nina und die digitale Welt - die Kolumne auf connect45plusIch will mal ganz offen sein: Manchmal weiß ich überhaupt nicht, was ich schreiben soll.

Das ist mein analoges Problem, für das es noch kein digitales Mittel gibt.

Unter uns Autoren ist die Schreibblockade das schlimmste anzunehmende Übel und die größte Angst. Was, wenn mir nichts einfällt? Heute war es fast wieder so weit und ich suchte in der Runde meiner Kollegen Anregungen. Ich fragte, ob es bestimmte digitale Themen gibt, die sie gerade beschäftigen. Und da rief einer aus: „Hundebabys!“. Ja und schwupps hatte ich mein Thema.

Auch Hundebabys können eine digitale Relevanz haben

Hundewelpen und KatzenbabysDen ersten Zeilen dieses Textes ging dann eine lustige Versammlung voraus: Meine Kollegen tummelten sich um meinen Computer herum und wir schauten uns YouTube-Videos an. Von kleinen Hundewelpen beim Milchraddrehen über Ziegen auf dem Wellblechdach bis hin zu kleinen Katzenbabys, die in Ohnmacht fallen. Und ich begann zu schreiben.

Generationsübergreifende Erheiterung

Denn mir fiel eine Anekdote vom letzten Besuch bei meiner Mutter ein. Sie erreichte kürzlich – wie erwähnt – einen höheren zweistelligen Altersbereich und hatte uns zu einem feierlichen Essen eingeladen. Kurz nach dem Festmahl sagte sie plötzlich: „Jetzt kommt bitte alle mal mit!“. Und wir trotteten ihr hinterher, bis der ganze Tross an ihrem Computer zum Stehen kam. Sie startete YouTube und zeigte uns den Spot eines Babys, das beim Zerreißen von Papier so herzhaft lacht, dass buchstäblich kein Auge trocken blieb. Und schon war es um den Abend geschehen. Wir zeigten uns der Reihe nach unsere Lieblingsvideos. Den wohl berühmtesten kleinen Panda der Welt, der mit einem Nieser seine Mutter erschrickt, den wasserscheuen Pinguin und die legendäre Bündnerfleisch-Rede des Schweizer Parlamentariers Merz. Und noch viele viele mehr. Wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus.

Youtube als Medizin gegen graue Tage

Das sind die schönen, lustigen und erheiternden Momente des Internets. Dank Facebook und Co. verbreiten sich witzige Videospots wie von selbst und sind jedes Mal willkommene Ablenkungen im Alltag. Oder verführen uns des Abends, wenn wir eigentlich schon längst im Bett sein wollten. Hat man erstmal angefangen, kommt man da meist so schnell nicht wieder raus. Wie auch heute. Wäre mein Kollege nicht so ein begeisterter Hundefan und gäbe es Youtube nicht, dann hätte ich nicht so schnell gewusst, worüber ich schreiben soll. Und vor allem hätte ich noch nicht so viel gelacht! Und das tut gut an grauen Tagen, in denen mir der Alltag manchmal etwas schwerer fällt als sonst.

NinaConze1-©-Heike-SiegertÜber die Autorin

Nina Conze arbeitet als freie Texterin für Unternehmen und Agenturen in Hamburg. Sie betreibt das Texternetzwerk Schreiberschaft und berät bei der Entwicklung von Kommunikationskonzepten, PR-Kampagnen und Buchprojekten. (www.schreiberschaft.de)