Die digitale Welt
Die digitale Welt – Was ist das eigentlich?
Was für ein großartiges Gefühl einen neuen, jungfräulichen Blog zu eröffnen und gleich den ersten Beitrag schreiben zu dürfen. Und dann mit diesem Thema: „Die digitale Welt“. Kleiner ging es wohl nicht? Nein, geht es nicht, weil dieses Thema so zentral, so bedeutend und so dominierend geworden ist. In meinem Leben und in Ihrem vielleicht ebenso.
Doch, wo und wie beginnen? Erstmal einen Blick in Wikipedia werfen. Leider keine Treffer für diesen Begriff in der Kombination aus digital und Welt. Nun, dann bleibt nur der Weg des analytischen Vorgehens begleitet von meinen eigenen Erfahrungen und Gedankenbildern.
Zunächst ein paar Thesen, die ich mir in Vorbereitung zum Thema überlegt habe. Nach der Aufzählung werde ich jede These anreißen und meine persönliche Sicht der Dinge darlegen. Natürlich verbunden mit der Idee einen Dialog zu diesen und weiteren Thesen zu eröffnen. Dazu sind Sie ganz herzlich eingeladen.
Meine Thesen: die digitale Welt:
- ist nicht identisch mit dem Internet
- ist grenzenlos
- bietet vielfältige Eintritts- und Zugangspunkte
- ändert sich permanent und wächst unaufhörlich
Die digitale Welt ist nicht identisch mit dem Internet
Auf den ersten Blick könnte man zu der Annahme kommen, das Internet mit der digitalen Welt gleichzusetzen. Ich denke jedoch, dass das ein wenig zu kurz gesprungen wäre. In meiner Vorstellung ist das Internet eher eine technische Komponente (das Netzwerk) welche selbstverständlich elementar für das Funktionieren der digitalen Welt ist, aber zur alleinigen Beschreibung nicht ausreicht.
Aus meiner Sicht möchte ich die digitale Welt wie folgt definieren:
Summe aller Programme, Medien, Dienstleistungen und Funktionen die weltweit in digitalisierter Form vorliegen und über Schnittstellen bzw. Zugriffspunkte grundsätzlich für jeden zugänglich und benutzbar sind.
Somit ist der Fahrkartenautomat eben auch Bestandteil der digitalen Welt auch wenn er über das Internet ggf. mit weiteren zentralen Diensten des jeweiligen Anbieters verbunden ist. Weitere Beispiele die mir als Elemente der digitalen Welt einfallen, sind:
- alle elektronischen Geräte und Systeme (Navigationssystem, Staumelder, Multimedia-Anlagen etc.) in modernen Fahrzeugen auf der Strasse, der Schiene, dem Wasser und in der Luft
- die vielfältigen Automaten im öffentlichen Bereich (Fahrkartenautomat, Parkscheinautomat, Selbstzahlerkasse im Handel)
- die neuen und modernen Geräte der Heimelektronik (Smart-TV und Multimedia-Server)
- natürlich der eigene Computer
Die digitale Welt ist grenzenlos
Auch die digitale Welt setzt sich aus bestimmten Bereichen zusammen. In der realen Welt sind das Länder und Kontinente. In der digitalen Welt könnten die Entsprechung die verschiedenen Computer-Netzwerke sein, die über die Internet-Technologien zu einem Großen und Ganzen, der digitalen Welt, zusammengeschlossen sind. Die Betreiber dieser Computernetzwerke können wiederum ganz unterschiedlicher Natur sein. Beispiele dafür sind: Behörden, das Militär, staatliche Einrichtungen, kleine und mittlere Betriebe, Großkonzerne, öffentliche Einrichtungen, Universitäten und selbstverständlich private Personen.
Auch wenn natürlich jeder Betreiber seine Inhalte gegen Missbrauch, Diebstahl und sonstige Computerkriminalität schützen muss, bleibt jedoch das allgemeine Bestreben, möglichst viele Inhalte möglichst vielen Menschen einfach zugänglich zu machen. Das bedeutet, daß das was in der realen Welt allgemein unter Grenzen (Kontrollen, Visumpflicht, Nicht-Einreiseerlaubnis usw. ) verstanden wird, sollte in der digitalen Welt auf das absolute Minimum reduziert sein. Das Ziel ist die tatsächliche Grenzenlosigkeit.
Die digitale Welt bietet Eintritts- und Zugangspunkte
Einer der wesentlichen und (vor allen Dingen in der Vergangenheit) meistbenutzten Eintrittspunkte in die digitale Welt ist schnell ermittelt: der eigene Computer mit dem zugehörigen Browser. Das war in den Anfangsjahren des Internet auch uneingeschränkt richtig. Vor allen Dingen seit 1989 als Tim Berners-Lee am CERN den ersten Browser unter dem Namen WorldWideWeb entwickelt hatte. Frühe Produkte wie Mosaik und Netscape sind heute längst verschwunden und durch die dominierenden Browser: Internet Explorer, Mozilla Firefox, Google Chrome und Apple’s Safari abgelöst.
Doch bald erwuchs dem Home-Computer Konkurrenz als alleiniger Eintrittspunkt in die digitale Welt. Zuächst mit der ersten Entwicklungsstufe mobiler Geräte, dem Aufkommen der tragbaren Computer in Form von Laptops bzw. Notebooks ab Ende der 1980er Jahre. Nun war es möglich, auch unterwegs Zugang zu den digitalen Dienstleistungen zu bekommen.
Der noch größere geradezu revolutionäre Entwicklungsschritt war jedoch das Erscheinen der Smartphones. Die ersten Exemplare wurden zwar schon Mitte der 1990er Jahre durch Firmen wie IBM, Microsoft, Palm und Blackberry vorgestellt – Der wirkliche Durchbruch dieser Gerätegeneration erfolgte jedoch erst 2007 mit der Präsentation des iPhone 1 durch die Firma Apple. Durch die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht bieten Smartphones die Möglichkeit der „digitalen Welt in der Hosentasche„, also die Chance immer und überall die digitalen Dienstleistungen zu nutzen. Aktuell nutzt ca. die Hälfte der deutschen Bevölkerung (40,4 Mio. , Quelle: de.statista.com) ein Smartphone.
Gleichzeitig hat sich mit dem Aufkommen dieser mobilen Hilfsmittel die Zugangsart grundsätzlich verändert. So kann man natürlich auch auf den Smartphones die mitgelieferten Browser zum Erkunden der digitalen Welt nutzen. Viel häufiger erfolgt die Verbindung zu den Dienstleistungen jedoch mittlerweile durch Apps, einer besonderen Art von Software für mobile Endgeräte. Damit verschwimmt zunehmend die Wahrnehmung, welcher Teil der Funktionen durch den lokalen Teil der Apps und welcher Teil der Funktionen durch die Internet-Komponenten erbracht wird. Das heißt mit anderen Worten, die Tür zur digitalen Welt ist immer weniger als solche erkennbar.
Ergänzt werden die mobilen Geräte durch die Klasse der sogenannten Tablets. Auch hier übernahm Apple mit der Einführung des ersten iPad eine Vorreiterrolle. Für 2014 wird der weltweite Absatz aller Tablets auf 260,9 Mio. Stück geschätzt (Quelle: de.statista.com).
Doch damit nicht genug, weitere Zugangspunkte zur digitalen Welt hier in ungeordneter Aufzählung:
- der Bildschirm am Parkscheinautomat
- der Touchscreen am Fahrkartenautomat
- das Navigationssystem im Auto
- die Fernbedienung des Smart-TV
Ich würde mich freuen, durch Ihre Kommentare diese Liste weiter zu vervollständigen.
Die digitale Welt ändert sich permanent und wächst unaufhörlich
Ich hoffe, dass ein Teil der gewaltigen und schnellen Änderungen schon aus den Ausführungen zu den verschiedenen Zugangsmöglichkeiten und der Evolution der verschiedenen Geräte deutlich geworden ist. Neben den rein technischen Entwicklungen ist aber dieser Änderungsprozess vor allen Dingen durch die fortschreitende Digitalisierung aller möglichen Bereiche und durch den Drang immer mehr, vor Jahren undenkbarer, Dienstleistungen in der digitalen Welt anzubieten.
Als Beispiele seien hier genannt: das Online-Banking, die Bestellung eines Taxi, der Einkauf jeglicher Waren, das Buchen von Reisen, das digitale Fitnessprogramm, das Lesen von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern, das Spielen , das Musikhören und natürlich E-Mail genannt. Ein Blick auf die installierten Apps des eigenen Smartphones fördert schnell weitere Beispiele zu Tage.
Diese Vielfalt verlangt von den Anbietern vor allen Dingen eines: permanente, zuverlässige und schnelle Verfügbarkeit aller angebotenen Services. Das zieht wiederum einen unaufhörlichen Ausbau der Netzwerke, Rechenzentren und zugehörigen Dienstleistungen wie Support und Hilfe, sowie die ständige Optimierung und Weiterentwicklung der eingesetzten Programme nach sich. Gute Zeiten also für alle die in diesem boomenden Wirtschaftszweig beschäftigt sind.
Zu guter Letzt noch ein paar Zahlen, die die Größe und Dimension der digitalen Welt ansatzweise beschreiben. Auch hier gilt: mit der Veröffentlichung sind die Angaben schon fast wieder veraltet. Einen guter „real-time“ Blick ist aber auch hier: zu erhaschen.
- ca. 3,5 Mio. gesendete E-Mails pro Sekunde
- ca. 5.700 Tweets via Twitter pro Sekunde
- ca. 4.600 Suchen auf Google pro Sekunde
- für ca. 2300 $ Einkäufe bei Amazon pro Sekunde
- ca. 1230 Downloads von Android-Apps pro Sekunde
- ca. 635 Downloads von iOS-Apps pro Sekunde
- Anzahl der weltweit versendeten täglichen Spam Mails: 30 Mrd. (Quelle: de.statista.com)
Gerne ergänze ich diese Aufzählung durch Ihre Beispiele.
So, der Blog ist nun nicht mehr jungfräulich, ein erster Anfang ist gemacht. Viele Beiträge von Ihnen und Gast-Autoren werden folgen. Ziel ist die vielseitige, gerne auch kritische Auseinandersetzung mit allen Themen rund um die digitale Welt. Dazu lade ich Sie alle ganz herzlich ein und freue mich auf spannende Diskussionen.