Frage:
Ich möchte mir gerne einen Computer kaufen, um von zu Hause ins Internet zu gehen und endlich Teil der neuen digitalen Welt zu werden. Immer wieder lese ich von speziellen Seniorencomputern. Worin unterscheiden sich denn Seniorencomputer von herkömmlichen Modellen? Und worauf sollte man beim Computerkauf achten? Helmut, 68 Jahre
Antwort:
Vielen Dank für Ihre Frage. Für Ältere gibt es bereits viele angepasste Produkte. Kleidung, Möbel, Freizeitgeräte, Ernährung, Haushaltshilfen und Mobiltelefone bis hin zu Artikeln des persönlichen Bedarfs sind erhältlich. Auch entsprechende Computer für den Zugang ins Internet gehören hierzu. Häufig sind die Angebote jedoch nur oberflächlich an die Bedürfnisse Älterer angepasst. Als Interessent gilt es, eine mögliche Anschaffung genauestens auf ihre Seniorentauglichkeit hin zu prüfen.
Für Ältere geeignet?
Spezielle Seniorencomputer unterscheiden sich von herkömmlichen Geräten von außen praktisch nicht. Erst bei der Bedienung werden die Unterschiede wirklich sichtbar. Einige Merkmale sollte ein Computer für Ältere in jedem Fall aufweisen:
- Kein Kabelsalat: Ein Rechner für Ältere verfügt über möglichst wenig Bestandteile wie Kabel oder Eingabegeräte. Tragbare Laptops und Notebooks sind hier ideal: bis auf ein Stromkabel für die Steckdose benötigen sie in der Regel keine weiteren Anschlüsse mehr. Ins Internet geht man kabellos über ein eigenes Mini-Funknetz zu Hause (W-LAN) oder über die öffentlichen Mobilfunknetze.
- Gut handhabbar: Die Geräte sind griffig, robust, nicht zu klein oder zu leicht und gut zu transportieren. Wichtig ist auch ein gut lesbarer Bildschirm mit ausreichender Größe, eine Tastatur mit starkem Farbkontrast auf dem Tastenfeld und eine geringe Betriebslautstärke, um das Gerät auch mit Hörhilfen gut bedienen zu können.
- Bequem zu bedienen: Neben der Tastatur ist die Maus das wichtigste Eingabegerät für den Computer. Hier sollten Sie unbedingt eine kabellose Maus wählen, die ganz einfach über den sogenannten Bluetooth-Standard angeschlossen ist. Dies garantiert eine gute Funktion bei geringem Energieverbrauch. Viele Computer verfügen neben der Tastatur zusätzlich über einen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen). Welche Bedienung man bevorzugt ist allerdings Geschmackssache.
- Alles passt: Über eine Sache beim Computerkauf muss man sich heute, im Gegensatz zu früher, keine Gedanken mehr machen: Computer und andere elektronische Geräte wie beispielsweise Kameras oder Mobiltelefone arbeiten mittlerweile alle problemlos zusammen. Das Kabel von der digitalen Kamera passt bestimmt auch in Ihren neuen Computer!
Wenn diese Punkte erfüllt sind, so sind schon einmal Ausstattung und Handhabung eines Computers für Senioren und Best Ager sichergestellt.
Für Senioren gemacht? Auf Herz und Nieren testen!
Von der reinen Gerätegestaltung sind also viele Computer geeignet. Richtig interessant wird es, wenn der Bildschirm eingeschaltet ist. Hier unterscheiden sich spezielle Seniorencomputer am meisten von herkömmlichen PCs: hat der neue Rechner nur eine Standard-Bedienoberfläche wie Windows oder Mac OS (Apple), oder verfügt er über eine eigene, angepasste Bedienung? Für Computer-Einsteiger empfiehlt sich eine Kombination aus beidem: Die vereinfachte Bedienung hilft am Anfang, Scheu abzubauen und sich mit dem Gerät vertraut zu machen. Ab einer gewissen Kenntnis und Routine kann dann wieder ein herkömmliches System genutzt werden.
Das Wichtigste ist also die spezielle Bedienoberfläche für Senioren. Diese muss bei Auslieferung bereits fertig installiert und eingerichtet sein, ohne dass vom Nutzer noch weitere Anpassungen vorgenommen werden müssen. Das System sollte auch unpassende und fehlerhafte Bedienungsvorgänge problemlos verkraften können.
Viele haben vor dem Bildschirm Sorge, etwas „kaputt zu machen“. Diese Angst nimmt ein guter Computer für Senioren, so dass spielerisches Lernen via Versuch und Irrtum (engl. Trial and Error) möglich ist.
Eine einfache, gut lesbare Oberfläche ist am besten geeignet, die wichtigsten Funktionen sofort und ohne Umwege erreichen zu können. Grundlegende Anwendungen wie Internet, E-Mail, Videotelefonie, die Verwaltung und Nutzung von Fotos, Musik und anderen Medien, Textverarbeitung und Wetterinformationen sind verständlich beschriftet und mit einem einzigen Klick erreichbar.
Wichtig ist auch, dass vom Nutzer keinerlei Wartungsaufwand für das Betriebssystem verlangt wird. Idealerweise wird die Installation und die Aktualisierung von Programmen und System per Fernwartung online über das Internet direkt und sicher vom Hersteller übernommen. All dies spart Zeit und Nerven.
Auch die Erkennung und Beseitigung von Computerviren und anderer Schadsoftware sollte automatisch funktionieren. Gleiches gilt für den Zugang zum Internet. Einige Anbieter liefern einen kabellosen Internetzugang über das Mobilfunknetz auf Nachfrage mit, wobei ein Internetanschluss im eigenen Haus grundsätzlich empfehlenswerter ist. Hier gilt es, die eigene Wohnsituation abzuwägen – so ist ein fester Internetanschluss nach einer einmaligen Einrichtung relativ wartungsarm und eigentlich immer schneller und zuverlässiger als das Mobilfunknetz. Für die wichtigsten Online-Funktionen sind beide Anschlussarten geeignet, Unterschiede entstehen erst bei fortgeschrittener Nutzung wie beispielsweise hochauflösendem Fernsehen via Internet.
Beispiel dukaPC: Computer mit Service aus Dänemark
Ein weit verbreiteter Computer speziell für Ältere und Senioren ist der dukaPC aus Dänemark. 2010 von zwei jungen IT-Fachleuten ins Leben gerufen, hat sich das Unternehmen mittlerweile zum Marktführer für besonders einfach zu bedienende PCs in Dänemark entwickelt. Einer der Gründer, Lars Peter Larsen, hatte die Idee für die Entwicklung des Computers, als er seiner eigenen Großmutter die Chancen für die Online Kommunikation erklären wollte.
Neben zuverlässiger Hardware und einer eigenen Bedienoberfläche setzt dukaPC besonders auf eine umfassende Betreuung der Kunden: Dank eines telefonischen Kundenservice mit viel Zeit und einer vollständigen Fernwartung der Software werden die Nutzer rundum betreut. So werden Kinder und Enkel von innerfamiliären „Computerdiensten“ entbunden und können ihre Eltern und Großeltern trotzdem in die neue Welt des Internets mitnehmen. Technische Details und Bestellinformationen finden Sie hier. Weitere Informationen unter www.dukapc.de
Weiterführende Informationen
Neben den speziellen Computern für Senioren und Internet-Einsteiger erfreuen Sich auch Tablets und Smartphones für Ältere großer Beliebtheit. Was Sie bei diesen Geräten beachten sollten, finden Sie in unseren Beiträgen: „Gibt es spezielle Tablets für Senioren?“ und „Gibt es spezielle Smartphones für Senioren?“. Allgemeine, weiterführende Gedanken zum Thema Ältere und Computer bzw. Internet können Sie auch hier nachlesen.
In unserer Rubrik: „Technik für Senioren“ können Sie sich darüber hinaus über viele weitere nützliche Helfer der digitalen Welt umfassend informieren.
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Dieser Beitrag ist mit freundlicher Unterstützung unseres freien Mitarbeiters Hermann Assmann entstanden.